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Teilen als Beitrag zur Nachhaltigkeit

Am 11. November war der Martinstag. Der Legende nach teilte der heilige Martin als römischer Soldat an einem kalten Wintertag seinen warmen Umhang mit einem nackten und frierenden Bettler. Teilen ist ein großer Akt der Nächstenliebe, der eine zentrale Rolle in den moralischen Werten des Christentums spielt. Doch was ist, wenn Teilen mehr ist als nur ein Akt der Nächstenliebe? Ist es nötig, dass jeder eine eigene Eismaschine oder einen Brotbackautomaten besitzt? Braucht wirklich jeder einen eigenen Drucker, Rasenmäher oder eine eigene Heckenschere? Wenn man all diese Dinge miteinander teilt, lebt man nachhaltig und trägt automatisch zum Schutz der Schöpfung Gottes bei.

Der Mensch als Verwalter der Erde

Es ist in der Pflicht eines jeden Christen, gut für die Schöpfung Gottes zu sorgen. Wir sind von Gott nicht als Herrscher über die Welt, sondern als Verwalter über die Erde geschaffen worden. Uns wurde als Verwalter die Aufgabe übertragen, für das Wohl der Natur und den Bestand der Welt zu sorgen. Ein wesentlicher Aspekt, der uns dabei hilft, die Natur zu pflegen und im Einklang mit Gottes Willen zu leben, ist das Teilen. Dabei hat das Teilen viele Facetten: sei es das Teilen von Liebe, Güte, Barmherzigkeit oder materiellen Gütern.

Die Gesellschaft muss weg vom Materialismus und wieder zu einer wertvollen Gemeinschaft auf der Erde zusammenwachsen. Das Teilen ist dabei nicht nur eine moralische Pflicht, sondern auch ein Ausdruck des Respekts vor der Schöpfung Gottes. Durch das Teilen von verschiedenen Dingen leben wir in mehrfacher Hinsicht nach dem Willen Gottes. Wir achten auf die Bedürfnisse der anderen und lassen diese unsere Nächstenliebe spüren. Zudem sparen wir durch unser Handeln wertvolle Ressourcen zum Wohle der Natur. Das Teilen ist ein Werkzeug Gottes, um seine Schöpfung zu schützen, und trägt dazu bei, Ungleichgewichte durch Verschwendung und Egoismus zu verringern. Schon in der Apostelgeschichte wird deutlich, wie wichtig das Teilen ist: „Die Menge derer, die gläubig geworden waren, war ein Herz und eine Seele. Keiner nannte etwas von dem, was er hatte, sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam“ (Apg 4,32). In der Parabel vom barmherzigen Samariter (Lukas 10,25-37) wird deutlich, dass Teilen – sei es in Form von Zeit, Material oder Hilfe – die Liebe Gottes widerspiegelt.

Nachhaltigkeit durch das Teilen

In unserer Welt, in der wir immer mehr mit Überkonsum, Verschwendung und der daraus resultierenden Umweltzerstörung zu kämpfen haben, ist das Teilen ein ganz praktischer Ansatz, um entgegenzuwirken. Dadurch schaffen wir eine Möglichkeit, Ressourcen zu schonen und den CO2-Fußabdruck zu verringern. Gerade in der heutigen Zeit, in der es im Internet viele Wege gibt, gebrauchte Waren zu verkaufen, sollte es uns doch gelingen, im Sinne des Umweltschutzes zu handeln. So können wir, wenn wir etwas dringend und auf Dauer benötigen, diese Dinge gebraucht kaufen. Im Internet findet man viele Plattformen für Carsharing, Tauschbörsen oder auch Angebote von Reparaturshops. In vielen lokalen Geschäften werden gebrauchte Elektronikgeräte, Kleidung oder andere Gebrauchsgegenstände zum Verkauf angeboten. Doch müssen wir uns wirklich einen Rasenmäher kaufen, den wir nur einmal in der Woche benötigen? Es gibt einen effektiveren Weg, als gebrauchte Sachen zu kaufen, um Ressourcen zu schonen: Teilen. Dadurch verhindern wir, dass etwas neu hergestellt werden muss, und verringern so den Verbrauch der Natur.

In der Trägerschaft der katholischen Kirche gibt es bereits einige „Bibliotheken der Dinge“, in denen neben Büchern auch ganz praktische Alltagsgegenstände verliehen werden, die man nicht tagtäglich benötigt. Dieser Ansatz des Teilens ist ein großer Fortschritt in die richtige Richtung, um den Respekt vor der Schöpfung Gottes zu bewahren.

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