StartVaticanEhevorbereitung: Papst Franziskus träumt von einer Eheausbildung

Ehevorbereitung: Papst Franziskus träumt von einer Eheausbildung

Die New York Times veröffentlichte am Montag einen Text von Papst Franziskus zur Ehe. Darin ermutigt der Heilige Vater, sich mit der Ehevorbereitung gut auf das gemeinsame Leben vorzubereiten und sich zu einer „Liebe, die ein Leben lang hält“ zu verpflichten. Im Vorwort zum Buch Love Forever der YOUCAT Foundation fordert er junge, heiratswillige Menschen auf, „an die Liebe zu glauben, an Gott zu glauben“ und zu vertrauen, dass sie fähig sind, „das Abenteuer“ einer lebenslangen Ehe einzugehen.

Lebenslange Ehe wichtiger als ein „flüchtiger Tanz“

Papst Franziskus bezeichnet in dem Text das traditionelle Ehegelübde „bis dass der Tod uns scheidet“ als ein „außergewöhnliches Versprechen“. Gleichzeitig erkennt er die Zerbrechlichkeit vieler Ehen an. Dazu heißt es: „Natürlich bin ich nicht blind, und ihr seid es auch nicht. Wie viele Ehen scheitern heute nach drei, fünf, sieben Jahren?“

Die Frage, ob es nicht besser wäre, den „Schmerz zu vermeiden, sich nur wie bei einem flüchtigen Tanz zu berühren, einander zu genießen, miteinander zu spielen und dann zu gehen“, beantwortet der Heilige Vater klar. Eine Liebe „bis auf Weiteres“ sei keine echte Liebe, betonte er.

Zudem sprach er über das Verlangen der Menschen, anerkannt zu werden: „Wir Menschen haben den Wunsch, ohne Vorbehalte angenommen zu werden“, so Franziskus. Wer eine solche Erfahrung nicht mache, trage oftmals unbewusst „eine Wunde für den Rest seines Lebens“. Im Gegensatz dazu verdeutlicht Franziskus: „Wer eine Verbindung eingeht, verliert nichts, sondern gewinnt alles: das Leben in seiner ganzen Fülle.“

Ehevorbereitung – das Fundament des Sakraments der Ehe

Weiterhin verwies er in dem Text darauf, dass er die Kirche aufgefordert habe, den heiratswilligen Menschen zu helfen, „ein Fundament für eure Beziehung zu bauen, das auf Gottes treuer Liebe beruht“. Er träumt von einem Eheausbildungsprogramm für die Kirche – nach der Art eines Katechumenats, das sich über Jahre hinweg erstreckt. Dieses solle „euch vor Enttäuschungen, vor ungültigen oder instabilen Ehen bewahren“, schrieb Franziskus.

Heiratswillige sollten „unbedingt an Ehevorbereitungskursen teilnehmen“, betonte Papst Franziskus unter Verweis auf das YOUCAT-Material zur Ehevorbereitung. Denn bevor man das Sakrament der Ehe empfangen könne, sei eine angemessene Vorbereitung notwendig. Man könne nicht so weitermachen wie bisher, warnt der Heilige Vater weiter: „Viele sehen nur das schöne Ritual.“ Dann, nach einigen Jahren, trennen sie sich. Das zerstöre den Glauben, reiße Wunden auf und trenne Familien. „Oft gibt es Kinder, denen ein Vater oder eine Mutter fehlt“, betonte der Papst.

In seinem Text verglich Papst Franziskus die Ehe mit dem Tangotanz in seiner argentinischen Heimat: Eine Ehe so zu behandeln sei „wie Tango schlecht zu tanzen“. Tango sei ein Tanz, der gelernt werden müsse. Das gelte umso mehr, wenn es um Ehe und Familie gehe.

Das Vorwort beendete Papst Franziskus mit einem Zitat aus dem apostolischen Schreiben Amoris Laetitia: „In der jungen Liebe darf der Tanz – Schritt für Schritt, ein Tanz zur Hoffnung mit Augen voller Staunen – nicht aufhören.“

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