In dem Video befasst sich Margarete Strauss mit dem Thema „Missbrauch in der evangelischen Kirche“, nachdem Ende Januar der Missbrauchsbericht der EDK (Evangelischen Kirche Deutschland) veröffentlicht worden ist. Nach einem ersten Überblick über die Inhalte des Berichtes beschäftigt sie sich mit den Fragen: Was bedeuten der Bericht für die Katholiken? Was bedeuten die Erkenntnisse aus dem Bericht für die katholische Kirche sowie den Synodalen Weg?
Auf ihrem Youtube-Kanal Magstrauss stellt Strauss zunächst die Ergebnisse des „Missbrauchsbericht der EKD“ vor, der am 25. Januar veröffentlicht worden war. Das Ergebnis des Berichtes ist, wie auch die Sprecherin der Betroffenenvertretung, Katharina Kracht, bei der Vorstellung des Berichtes unterstreicht: Das Narrativ, dass es in der evangelischen Kirche weniger sexualisierte Gewalt gibt, als in der katholischen Kirche, ist nicht mehr zu halten.
Strauss weist darauf hin, dass die Zahlen in dem Bericht bezüglich der Anzahl der Opfer und der Täter keinesfalls das wahre Ausmaß wiedergibt. Hintergrund sei, wie sie sagt, dass insbesondere die Landeskirchen wenig Kooperationsbereitschaft zeigen. Im Anschluss an eine Zusammenfassung des Berichtes befasst sie sich ausführlich mit der Frage, welche Konsequenzen aus diesem Bericht sich für die katholische Kirche und den Synodalen Weg ergeben. Schließlich sei dieser Bericht ein Beleg dafür, dass die meisten Ansätze des synodalen Weges nicht zielführend seinen, um künftig Missbrauch in der katholischen Kirche zu verhindern. Denn in der evangelischen Kirche gibt es keinen Zölibat, es gibt eine moderne Sexualmoral und Frauen haben Zugang zu allen Ämtern innerhalb der Kirche. Trotzdem gab es in der Vergangenheit eine große Anzahl an sexualisierten Gewalttaten in der Kirche und in Diakonischen Werken. Sie hebt deutlich hervor, dass Missbrauch nach immer den gleichen Schemata vonstattengeht, unabhängig davon, ob Missbrauch in der katholischen oder der evangelischen Kirche oder in Vereinen stattfindet. Immer geht es um ein Machtgefälle, um das Ausnutzen von Beziehungen zu vulnerablen Personen sowie um Manipulationen.
Zum Hintergrund:
Margarete Strauss wurde 1988 in Kasachstan geboren und immigrierte mit ihren Eltern bereits ein Jahr später nach Deutschland. In ihrem Elternhaus ist sie intensiv mit dem katholischen Glauben aufgewachsen. Ihre Eltern sehen die Musik aus Weg, um Gott zu preisen. Bis heute ist Strauss Teil des Familien-Gesangsensembles, das einen eigenen Youtube-Kanal hat. Strauss selbst entscheidet sich nach dem Abitur für ein Diplomstudium der katholischen Theologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und promoviert anschließend zur Doctor Theologiae. Seither ist sie als selbstständige Theologin und Publizistin tätig.