StartGlaubenOstermontag: Die Begegnung der Jünger mit Jesus in Emmaus

Ostermontag: Die Begegnung der Jünger mit Jesus in Emmaus

Die Emmaus-Erzählung aus dem Lukas-Evangelium steht am Ostermontag im Mittelpunkt. Diese biblische Geschichte berichtet von zwei Jüngern, die dem auferstandenen Jesus begegneten, ohne ihn zunächst zu erkennen. Diese Begegnung inspiriert Christen bis heute – zum Beispiel zum „Emmausgang“, einem gemeinsamen Spaziergang, um die Begegnung mit Jesus nachzuempfinden. Besonders in Süddeutschland und Österreich ist es Tradition, am frühen Montagmorgen einen geistlichen Spaziergang mit Gesang und Gebet zu begehen.

Was ist laut der biblischen Erzählung am Ostermontag geschehen?

Das letzte Kapitel des Lukas-Evangeliums berichtet von zwei Jüngern, die am dritten Tag nach dem Tod Jesu – dem Tag seiner Auferstehung – von Jerusalem nach Emmaus unterwegs waren. In ihrer Trauer sprachen sie über die erschütternden Ereignisse der vergangenen Tage. Während sie sich austauschten, stieß Jesus selbst zu ihnen und ging mit ihnen. Doch zunächst erkannten sie ihn in ihrer Trauer nicht. Jesus fragte die beiden Jünger nach dem Grund ihrer Niedergeschlagenheit. Verwundert antwortete ihm Kleopas, einer der Jünger, der namentlich genannt wird: „Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist?“

Jesus fragte weiter nach. Da schilderten die Jünger ihre zerbrochene Hoffnung auf Erlösung: „Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohenpriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist.“ Zudem erzählten sie von den verwirrenden Berichten der Frauen. Diese hatten das Grab Jesu leer vorgefunden und von Engeln berichtet, die verkündet hätten, dass Jesus lebe.

Die Erkenntnis beim Brotbrechen

Daraufhin begann der „Fremde“, ihnen die Heilige Schrift auszulegen: „Ihr Unverständigen, deren Herz zu träge ist, um alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben! Musste nicht der Christus das erleiden und so in seine Herrlichkeit gelangen?“ So gingen sie gemeinsam weiter, bis sie Emmaus erreichten. Dort tat Jesus so, als wolle er weitergehen. Die Jünger baten und drängten ihn jedoch, den Abend bei ihnen zu verbringen.

Das Entscheidende geschah beim gemeinsamen Mahl, als Jesus das Brot brach: In diesem Moment erkannten sie ihn – und er verschwand aus ihrem Blick. Noch in derselben Stunde kehrten sie voller Freude nach Jerusalem zurück, um den anderen Jüngern von ihrer Begegnung zu berichten. Auch den in Jerusalem gebliebenen Jüngern war Jesus inzwischen erschienen.

Der Ostermontag gehört in der katholischen Kirche zur Osteroktav. Das heißt, er zählt zu den ersten acht Tagen der Osterzeit, die insgesamt 50 Tage dauert und mit dem Pfingstfest endet. Die Tage der Osteroktav enden mit dem „Weißen Sonntag“ und werden mit höchster Feierlichkeit begangen. Die liturgischen Texte dieser Tage zeigen, wie Menschen dem auferstandenen Jesus begegneten – und laden dazu ein, Jesus selbst zu begegnen: in der Eucharistiefeier, dem Gedächtnismahl seines Todes und seiner Auferstehung, und im Alltag jedes Gläubigen.

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