Papst Franziskus ist tot. Wie der Vatikan mitteilte, verstarb Papst Franziskus am frühen Morgen um 7.35 Uhr. Kurienkardinal Kevin Farrell überbrachte die Nachricht über den Tod des katholischen Oberhauptes: „Liebe Brüder und Schwestern, mit tiefer Trauer muss ich Ihnen den Tod unseres Heiligen Vaters Franziskus mitteilen. Um 7.35 Uhr heute Morgen ist der Bischof von Rom, Franziskus, in das Haus des Vaters zurückgekehrt.“ Dankbar zeigte er sich für das Beispiel Franziskus als „wahrer Jünger des Herrn Jesus Christus“. „Sein ganzes Leben war dem Dienst an Gott und seiner Kirche gewidmet“, sagte der Kurienkardinal. Franziskus habe gelehrt, „die Werte des Evangeliums mit Treue, Mut und universeller Liebe zu leben“. Besonders hob er den Einsatz zugunsten der Ärmsten und Ausgegrenzten sowie für den Frieden in der Welt hervor.
Frieden im Mittelpunkt
Als Jorge Mario Bergoglio wurde Franziskus am 17. Dezember 1936 in Buenos Aires, Argentinien, geboren. Als Sohn italienischer Einwanderer trat er nach einer Ausbildung zum Chemietechniker 1958 in den Jesuitenorden ein. Er studierte Philosophie und Theologie und wurde am 13. Dezember 1969 zum Priester geweiht. Von 1973 bis 1979 leitete er die argentinische Provinz des Jesuitenordens, ehe er anschließend Rektor der Theologischen Fakultät von San Miguel im Großraum Buenos Aires wurde.
Papst Johannes Paul II. ernannte Bergoglio 1992 zunächst zum Weihbischof in Buenos Aires und 1998 zum Erzbischof der Diözese. Drei Jahre später folgte die Ernennung zum Kardinal.
Am 28. Februar 2013 wurde Bergoglio als Nachfolger von Papst Benedikt XVI. zum Kirchenoberhaupt gewählt. Sein Einsatz galt insbesondere dem Weltfrieden sowie den Ärmsten und Ausgegrenzten. Auch der Umweltschutz war dem 88-Jährigen ein großes Anliegen. Dazu veröffentlichte er im Mai 2015 die Enzyklika „Laudato Si’“. Mit seiner Enzyklika „Dilexit Nos“ (2024) über die Herz-Jesu-Verehrung brachte er die Bedeutung der Nächstenliebe zum Ausdruck. Darin betonte er, dass das Herz das Zentrum des Menschseins und die Liebe die Basis allen Handelns sein solle.
Der Argentinier galt als menschennahe Persönlichkeit, was er durch häufige Auslandsreisen in verschiedene Krisenregionen der Welt unter Beweis stellte. So besuchte er unter anderem die Mittelmeerinsel Lampedusa – ein Schicksalsort zehntausender Flüchtlinge aus Afrika – und Myanmar, ein Land, das von Bürgerkrieg und Verfolgung geplagt ist. In einem Zeichen der Nächstenliebe nahm er zwölf Flüchtlinge aus Syrien von der griechischen Insel Lesbos mit nach Rom.
Kirchenreform und Kontroversen
Im Herbst 2024 beendete Franziskus mit der Weltsynode eines seiner großen Reformprojekte. Ziel der Versammlung, an der erstmals auch Laien und Frauen teilnehmen durften, war die Förderung einer synodalen Kirche. Für ein Novum sorgte er mit der Entscheidung, kein nachsynodales Schreiben zum Abschlussdokument zu verfassen – etwas, das es seit den Synoden nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–65) nicht mehr gegeben hatte.
Innerhalb der Kirche sorgte der Pontifex mit seiner Entscheidung, die Feier der sogenannten Alten Messe stärker einzuschränken, für Kontroversen. Mit dem „Motu proprio Traditionis custodes“ legte er fest, dass jeder Diözesanbischof eigenverantwortlich über die Feier der Messe in ihrer außerordentlichen Form entscheiden kann.
Papst Franziskus ist tot: Wie geht es weiter?
Nachdem der Kardinalkämmerer (Camerlengo), Kurienkardinal Farrell, den Tod des Papstes offiziell festgestellt hat, führt das aus derzeit 252 Kardinälen bestehende Kardinalskollegium bis zur Wahl eines neuen Papstes (Konklave) die katholische Kirche.
Die Beisetzung des Papstes findet in der Regel vier bis sechs Tage nach dem Tod statt. Papst Franziskus hatte die Vorschriften zur Papstbeisetzung geändert, sodass er seinem Wunsch entsprechend in seiner Lieblingsbasilika Santa Maria Maggiore bestattet werden kann.
Das Konklave könnte vermutlich ab dem morgigen Dienstag in 15 Tagen beginnen. Daran nehmen die Kardinäle teil, die zum Zeitpunkt der Sedisvakanz das 80. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Sie versammeln sich in der Sixtinischen Kapelle und wählen in geheimer Abstimmung einen neuen Papst. Während dieser Zeit ist jeglicher Kontakt zur Außenwelt untersagt. Für eine gültige Wahl ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich.
Wir sind alle in tiefer Trauer um den heiligen Vater
so eine traurige Nachricht heute..
möge er in Frieden Ruhen…