Vor rund einer Woche wurden zwei neue Kirchen in China eröffnet. Diese Ereignisse sind ein konkretes Zeichen der Beharrlichkeit der katholischen Gemeinden in China. In der Vergangenheit führten Bischofsernennungen in China immer wieder zu Spannungen zwischen der chinesischen Regierung und dem Vatikan. Die christliche Bevölkerung ist immer wieder großen Herausforderungen ausgesetzt, und dennoch gehen sie ihren Glaubensweg unter den schwierigen Voraussetzungen weiter.
Beharrlichkeit der katholischen Gemeinden in China
Nach Angaben des Nachrichtendienstes Fides sind chinesische Bischöfe, Priester und Gläubige davon überzeugt, dass die katholischen Gemeinden in China ihren Glaubensweg weiterhin beschreiten. Die Eröffnung der zwei neuen Kirchen am vergangenen Wochenende ist ein Zeichen dafür. „Der 33 Meter hohe Glockenturm der neuen Kirche ist wie ein Zeichen, das uns hilft, unseren Blick auf das Himmelreich zu richten“, sagte der Bischof von Hankou, Francis Cui Qingqi, in seiner Predigt vor den zahlreichen Anwesenden bei der Einweihung der neuen Kirche in der Stadt Xiaogan in der chinesischen Provinz Hubei. Sowohl 32 Priester als auch tausende Laien aus den örtlichen katholischen Gemeinden nahmen laut Fides an der feierlichen Einweihungsliturgie am vergangenen Samstag teil.
Außerdem waren Vertreter der Behörden bei der Messe anwesend. Den Blick nochmals auf den Glockenturm gerichtet, mahnte Qingqi, dass dieser an die Dringlichkeit erinnere, „feste christliche Wurzeln im fruchtbaren Boden der chinesischen Kultur zu schlagen und unseren Glauben durch das Zeugnis des christlichen Lebens zu manifestieren“.
Zwei neue Kirchen in China als Quelle der Gnade
Zu den Kirchen gehört auch ein Pfarrheim und ein Zentrum für pastorale Aktivitäten. Die neu eröffnete Kirche ist, wie der Bischof predigte, „ein Ort des Gebets und eine Quelle der Gnade“. Der Glockenturm macht das Gotteshaus gleichzeitig zu einem Wahrzeichen der Stadtarchitektur.
Auch die Gemeinde Guzhai in der Erzdiözese Taiyuan feierte am Samstag im Zeichen der Wahl des neuen Papstes Leo XIV. die Neueröffnung ihrer Kirche. Der örtliche Bischof Paul Meng Ningyou hob bei der Eröffnungsfeier den pastoralen und missionarischen Eifer der Gemeindemitglieder hervor, trotz der Überalterung der Gemeinde. Doch dank der Gemeinschaft und der Synodalität der Gemeinde habe er eine „gesegnete Gemeinde voller Leben“ besucht. Eine besondere Rolle spielen dabei die Laien, denn diese seien die „treibende Kraft“ der Kirchengemeinde, lobte der Bischof.
Abkommen als Lösung für den Konflikt zwischen China und dem Vatikan
Die Ernennung von Bischöfen in China ist für das Leben der Katholiken nicht nur in China, sondern weltweit eine wichtige und ausdrucksstarke Angelegenheit. Dennoch sorgte sie in der Vergangenheit für große Spannungen zwischen der chinesischen Regierung und dem Vatikan. Um den Konflikt zu umgehen, brachte Papst Franziskus ein Abkommen über die Bischofsernennungen mit Peking auf den Weg. Das soll garantieren, dass chinesische Diözesen über gute Bischöfe verfügen. Diese sollen sowohl vom Vatikan als auch von den staatlichen Behörden anerkannt werden. Erst im Oktober 2024 wurde die Vereinbarung verlängert.