Papst Leo XIV. bleibt sich auch als Oberhaupt der katholischen Kirche treu. In seinem Papstwappen greift er die Symbolik auf, die er bereits in seinem Kardinalswappen verwendete. Neu hinzugekommen sind die päpstlichen Insignien, die den Schild im Mittelteil umschließen.
Das Papstwappen – Ausdruck seiner Spiritualität
Das Wappen von Leo XIV. zeigt einen Schild, der diagonal in zwei Sektoren geteilt ist. Die Diagonale verläuft aus der Vorderansicht von rechts oben nach links unten.
Der obere Sektor ist der Verehrung der Gottesmutter Maria gewidmet und zeigt einen blauen Hintergrund – die traditionelle Farbe Mariens. Auf diesem Hintergrund ist eine weiße Lilie abgebildet, ein Symbol für Reinheit und Unschuld.
Der untere Sektor erinnert an den Orden des Heiligen Augustinus: Er zeigt ein braunes, geschlossenes Buch, auf dem ein von einem Pfeil durchbohrtes Herz zu sehen ist. Im Jahr 1899 weihte Papst Leo XIII., dessen Namenswahl den amtierenden Papst inspiriert hat, die gesamte Welt dem Heiligsten Herzen Jesu.
Damit wird auf die Bekehrungserfahrung des heiligen Augustinus angespielt, nach dessen Regel die Brüder des Augustinerordens – wie auch Prevost es jahrzehntelang als Mitglied tat – leben. Augustinus erklärte diese Erfahrung mit den Worten: „Vulnerasti cor meum verbo tuo“ – „Du hast mein Herz mit deinem Wort durchbohrt.“ Ebenso bleibt auch der Wahlspruch unter dem Schild, „In Illo uno unum“, unverändert. Die Worte des heiligen Augustinus stammen aus einer Predigt über Psalm 127. Darin betont er, dass wir – die vielen Christen – in dem, der eins ist, eins sind.
Papst Franziskus als Vorbild
Wie bei seinem Vorgänger Franziskus überragt die Mitra den Schild. Weiter kreuzen sich im Hintergrund ein goldener und ein silberner Schlüssel, die von einer roten Kordel zusammengehalten werden. Mit dem Wahlspruch sowie der Wahl der Farben und Symbole zeigt der Schild sowohl marianische Frömmigkeit als auch die tiefe, mit dem Augustinerorden verbundene Spiritualität. Zudem steht das Wappen – durch die Beibehaltung bestimmter Symbole – für Kontinuität.
Lediglich die Nebenstücke änderten sich mit den jeweiligen Aufgabenbereichen von Prevost. Als Bischof trug er hinter seinem Wappen ein Vortragekreuz mit einem Querbalken. Darüber befand sich ein grüner Klerikerhut, auch Galero genannt, von dem auf jeder Seite sechs Quasten herabhingen.