StartRegionalMesserangriff am Hamburger Hauptbahnhof fordert 18 Verletzte

Messerangriff am Hamburger Hauptbahnhof fordert 18 Verletzte

Ein Messerangriff am Hamburger Hauptbahnhof hat am Freitagabend für Entsetzen gesorgt. Nach Angaben der Polizei verletzte eine 39-jährige Deutsche zwischen den Gleisen 13 und 14 insgesamt 18 Menschen – vier von ihnen lebensbedrohlich, sechs weitere schwer. Die Tat ereignete sich gegen 18 Uhr mitten im Reiseverkehr zum Start der Pfingstferien.

Messerangriff am Hamburger Hauptbahnhof – Polizei schließt politisches Motiv aus

Augenzeugen berichten von Panik auf dem Bahnsteig, als die Frau offenbar wahllos auf wartende Reisende einstach. Die Tatverdächtige ließ sich laut Polizei widerstandslos festnehmen und befindet sich derzeit in Polizeigewahrsam. Die Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen.

Ein politischer Hintergrund wird zum jetzigen Zeitpunkt ausgeschlossen. Hinweise deuten vielmehr auf einen psychischen Ausnahmezustand der Frau hin. Die Tatwaffe wurde sichergestellt. Die mutmaßliche Einzeltäterin soll bereits heute dem Haftrichter vorgeführt werden.

Bundeskanzler Merz zeigt sich bestürzt – Macron kondoliert

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) reagierte erschüttert auf den Angriff. Nach einem Telefonat mit Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sprach er den Opfern und ihren Angehörigen sein Mitgefühl aus und sicherte dem Land Hamburg Unterstützung zu. „Mein Dank gilt den Einsatzkräften, die schnell und professionell reagiert haben“, so Merz laut Regierungssprecher Stefan Kornelius.

Auch Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) äußerte sich betroffen: „Es ist schockierend, wenn Menschen hinterhältig und feige attackiert werden.“ Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bekundete auf der Plattform X seine Anteilnahme: „Wir teilen den Schmerz der deutschen Bevölkerung, der ich heute Abend unsere Solidarität und Freundschaft ausspreche“

Vermehrt Messerangriffe in den vergangenen Tagen – Messerverbot im Nahverkehr

Der Vorfall reiht sich ein in eine Serie von Messerattacken der vergangenen Tage. In Bielefeld verletzte ein Mann in einer Bar vier Gäste schwer, in Halle (Saale) wurden ein elfjähriges Mädchen, ihr Vater und ein weiterer Mann Opfer einer Messerattacke. In Berlin sorgte kürzlich ein Angriff durch einen 13-jährigen Schüler auf einen Mitschüler für bundesweite Schlagzeilen.

Der Hamburger Hauptbahnhof gilt seit Jahren als sicherheitspolitischer Brennpunkt. Nach Angaben der Bundespolizei war er 2022 der Bahnhof mit den meisten Straftaten bundesweit. Zwar sank die Gesamtzahl der Delikte 2023 um rund 25 Prozent, doch die Zahl der Messerangriffe stieg im selben Zeitraum von 12 auf 23 Fälle.

Um dem entgegenzuwirken, beschloss der Hamburger Senat im Dezember 2024 ein Messerverbot im öffentlichen Nahverkehr. Dieses erlaubt der Polizei anlasslose Kontrollen und die Beschlagnahmung mitgeführter Messer.

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