StartWelt„Abtreibungsorientierte Haltung“: Bischof kritisiert Verschleierung des echten Problems

„Abtreibungsorientierte Haltung“: Bischof kritisiert Verschleierung des echten Problems

Erzbischof Gabriel Mbilingi von der katholischen Erzdiözese Lubango in Angola rief in seiner Predigt dazu auf, gerechte Regierungssysteme aufzubauen, die die Herausforderungen des Landes, insbesondere den Hunger, angehen. Besonders kritisierte er dabei die zunehmend stärkere „abtreibungsorientierte Haltung“. Heutzutage sei die Mentalität sehr auf Abtreibung ausgerichtet, so der Bischof. „Ausländer sagen, dass sie die Entwicklung Angolas nicht mehr unterstützen werden, weil wir zu viele Kinder zur Welt bringen“, bedauerte Mbilingi.

Abtreibungsorientierte Haltung: Forderung nach Kultur des Lebens

Wie „aciafrica“, die afrikanische Version von CNA, berichtet, appellierte Erzbischof Gabriel Mbilingi von der Erzdiözese Lubango in seiner Predigt zum Aufbau gerechter Regierungssysteme, die sich den wiederkehrenden Herausforderungen des Landes, insbesondere dem Hunger, stellen. Während der Messe in der Pfarrei Our Lady of Sorrows der Erzdiözese kritisierte er die Behauptung, dass Angola unterentwickelt sei, weil es zu viele Menschen für die vorhandenen Ressourcen gebe. „Aber wenn wir unsere demografische Realität betrachten, ist dieses Argument nicht stichhaltig“, betonte Mbilingi. Der Ordensmann der Congregation of the Holy Spirit (CSSp) ermutigte seine Landsleute, eine „Kultur des Lebens, der Gerechtigkeit und des verantwortungsvollen Regierens“ wiederzuerlangen, die auf den Grundsätzen von Glauben und Solidarität basiert.

Außerdem äußerte er seine Besorgnis über die Gesetzesänderung zur Legalisierung der Abtreibung aus dem Jahr 2019 und die Rolle der christlichen Gesetzgeber. „Seit Februar 2019 hat unsere Nationalversammlung die Abtreibung legalisiert“, so der Erzbischof in der Predigt. „Mehr als 69 Prozent der Abgeordneten waren Christen. Aber sie zogen es vor, christliche Parlamentarier zu sein, anstatt Parlamentarier, die nach christlichen Werten leben.“ Ein christlicher Abgeordneter gehorche eher der Parteilinie als der Stimme seines Gewissens. Was die Partei fordere, sei wichtiger als das, was der Glaube verlange, kritisierte er die Haltung der christlichen Parlamentarier. Zwar seien im Parlament keine Bischöfe, Priester oder Diakone, sondern Laien, doch auch Laien müssten sich ihrem Glauben verpflichtet fühlen, forderte Mbilingi.

Hunger ist eine nationale Schande

Zugleich warnte der angolanische Erzbischof davor, das demografische Wachstum für die wirtschaftlichen Herausforderungen verantwortlich zu machen. Das wahre Problem liege in der ungleichen Verteilung des Wohlstands und im Konsumverhalten. „In vielen Ländern beobachten wir sinkende Geburtenraten, verursacht durch Zukunftsängste, mangelnde Arbeitsplatzsicherheit und gesellschaftliche Modelle, die sich auf Gewinn statt auf Menschen konzentrieren.“

Das Bevölkerungswachstum verantwortlich zu machen, statt die Gier und Verschwendung einiger Weniger anzugehen, sei falsch. Denn so weiche man den wahren Problemen aus“, unterstrich er. Er kritisierte, dass trotz Angolas Reichtum an Ressourcen weiterhin viele Menschen an Hunger leiden, und appellierte an die Angolaner, ihren Blick von politischer Rhetorik abzuwenden und sich auf wirkliche Lösungsansätze zu konzentrieren. „Anstatt eine Politik zu entwickeln, die unsere gottgegebenen Ressourcen nutzt, um sicherzustellen, dass niemand in Angola hungern muss, tun wir den Hunger als ein relatives Konzept ab, beschuldigen die Opposition der Übertreibung und brandmarken die Kirche als Sprachrohr der Andersdenkenden“, kritisierte er. „Die Kirche sagt ganz klar: Der Hunger ist real, und er ist eine nationale Schande“, hob der Ordensmann hervor.

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