Mit einem festlichen Gottesdienst in der Petersbasilika in Dillingen eröffnete Bischof Bertram Meier das vom Papst Franziskus ausgerufene Heilige Jahr 2025 auch in der Konkathedrale des Bistums. „Jede Hoffnung ist auf Zukünftiges hin orientiert. Die christliche Perspektive reicht bis in die Ewigkeit“, begann der Bischof seine Predigt und griff die Kernbotschaft des Heiligen Jahres auf. Das Heilige Jahr sei eine Aufforderung für alle Gläubigen in der Welt. Heil und Frieden im Himmel zu finden, sei das Ziel des christlichen Glaubens. Zugleich komme diese Hoffnung auch in der Form Jesu Christi entgegen. „Mit der Menschwerdung hat Gott sich in dieser Welt leibhaftig verankert“, sagte Bischof Bertram. Dieser Anker sei keine Vergangenheit, sondern durch die Eucharistie allgegenwärtig. Er biete Halt in stürmischen Zeiten.
Bischof Bertram Meier: Aufruf zu Wallfahrten und Hoffnung
Abschließend betonte der Bischof, dass die Menschwerdung Gottes den Menschen in seiner gesamten Existenz bejahe. Sie stärke und veredle all das Gute im Menschen. Doch Gott verschließe nicht einfach die Augen vor Schuld, Schmerz und Zerbrochenheit. Er neige sich hinab zu den Orten, an denen Gewalt und Ausbeutung vorherrschen, zu den Stellen, an denen Wunden noch bluten oder tiefgreifende Narben hinterlassen wurden, und zu den Beziehungen, die gebrochen oder stark belastet sind“, betonte der Augsburger Bischof. Deshalb rief er die Gläubigen zum Wallfahren auf. Ein „Pilger der Hoffnung“ müsse sich auf den Weg der innerlichen Heilung und Reinigung begeben – sowohl alleine als auch gemeinschaftlich. Denn „die Gemeinschaft der Kirche kennt keine Grenze“, so Bischof Bertram.
Weltweite Pilger strömen mit dem Beginn des Heiligen Jahres 2025 unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“ in den nächsten Monaten durch die Heiligen Pforten der vier päpstlichen Basiliken in Rom. „Die Gemeinschaft der Catholica, also der weltumspannenden Kirche Jesu Christi erleben: Das ist eine Erfahrung, die Hoffnung schenkt“, predigte Bischof Bertram Meier. Eine Wallfahrt verfestige die eigene christliche Identität. Vielleicht werde die Freude, Christ zu sein, noch einmal neu geschaffen. So ruft er die Gläubigen auf, das seit 1470 alle 25 Jahre wiederkehrende Heilige Jahr zu nutzen, um Orte der Hoffnung zu entdecken und auszubauen – sei es in der Diözese, Pfarreien und anderen Einrichtungen. Als symbolisches Zeichen entzündete der Augsburger Bischof eine Kerze, die das Logo des Jubeljahres trug. Das letzte, ein außerordentliches Heiliges Jahr fand zuletzt 2016 statt und lockte Millionen Pilger nach Rom.
Hoffnung zur Rettung aus der Not
Das Heilige Jahr sei eine Aufforderung für Gläubige, für andere Zeichen der Hoffnung zu setzen. „Wir sind gesandt, unserem Umfeld den Raum für die heilsame Gegenwart Gottes aufzuschließen. Durch uns möchte Christus in der Welt ankommen“, sagte der Bischof. Weiter erklärte er, dass die Not viele Gesichter habe. Sie begegne uns in Krankheit und Armut, bei den Menschen, die „Schweres ertragen müssen“.
Sie sei bei Gefangenen, in der Haft wie auch bei deren Familien, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Auch sei sie in „Migranten, die ihre Heimat und oft auch ihre Familie verloren haben, in älteren Menschen, die verlassen sind“ sowie in allen Jugendlichen, die keine Perspektive für ihr Leben sehen, erkennbar. Es sei unmöglich, die Not der gesamten Welt zu lindern, so Meier. Doch jeder Einzelne habe die Möglichkeit, Gottes Gegenwart in der Welt sichtbar zu machen. „Wer kann von Ihnen, als Einzelner, als Familie, als Freundeskreis, als Gemeinde oder Verband einen rettenden Anker erhalten?“