StartWeltKrieg im Heiligen Land forderte bisher 17.000 Kinderleben

Krieg im Heiligen Land forderte bisher 17.000 Kinderleben

In einem Gespräch mit dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ berichtet der Priester der katholischen Pfarrei „Heilige Familie“ in Gaza-Stadt, Pater Gabriel Romanelli IVE, über die katastrophalen Zustände durch den Krieg im Heiligen Land. Die Wiederaufnahme des Beschusses nach der vereinbarten Waffenruhe bezeichnet der argentinische Pfarrer als fatal. Denn nach seinen Angaben sind seit dem 7. Oktober 2023 mehr als 17.000 Kinder ums Leben gekommen. Die katholische Kirchengemeinde mit nur etwa hundert Gläubigen übernimmt in dieser schweren Zeit eine Vorreiterrolle in der humanitären Hilfe.

Alltag durch den Krieg im Heiligen Land von Not geprägt

Gegenüber „Kirche in Not“ erzählte der Pfarrer, dass die Zahl der getöteten Kinder seit dem Angriff der Terrormiliz Hamas die Marke von 17.000 überschritten habe. „Das ist einfach schrecklich“, betont der Priester. Weiter ergänzt er, dass es insgesamt mehr als 50.000 Tote und über 110.000 Verletzte gebe. Bei einigen von ihnen mussten Gliedmaßen amputiert werden, berichtet Romanelli. Die Wiederaufnahme der Kampfhandlungen sei fatal, sagte der Pfarrer und warnt: „Kein weiterer Kriegstag löst die Situation, sondern verschlimmert sie nur noch.“ Für die Zukunft hoffe er auf den Erfolg der erneuten Verhandlungen und darauf, dass alle von der Hamas entführten Geiseln freikommen.

Seit Kriegsbeginn befinden sich in der von ihm geleiteten Pfarrei etwa 500 Personen, darunter neben katholischen auch einige orthodoxe und muslimische Familien. Es sei eine enorme Herausforderung, mit so vielen Familien auf engstem Raum zu leben, betonte der Pater. Der Alltag, so Romanelli, sei von unvorstellbarer Not geprägt. „Die meisten Menschen haben alles verloren – ihre Häuser, ihre Arbeit, die Schulen für ihre Kinder.“ Diejenigen, die konnten, hätten bereits die Flucht ergriffen. Vor allem arme, ältere und erkrankte Menschen seien zurückgeblieben. Doch auch Kinder hielten sich nach wie vor in der Pfarrei auf, berichtet Romanelli.

Kleine Gruppe katholischer Christen übernimmt führende Rolle bei humanitärer Versorgung

Auch wenn die katholischen Christen mit nur wenigen hundert Gläubigen eine Minderheit im Gazastreifen bilden, übernimmt die Kirche eine Vorreiterrolle in der humanitären Versorgung. „Wir konnten tausenden Familien – nicht nur Christen – helfen und dafür sorgen, dass die Hilfe wirklich diejenigen erreicht, die sie am dringendsten benötigen“, berichtete der Seelsorger.

Die katholische Pfarrei in Gaza-Stadt ist dabei für die Verteilung von Lebensmitteln, Trinkwasser und Medikamenten verantwortlich. Doch die geschlossenen Grenzen stellen die kleine Gemeinde vor große Schwierigkeiten. „Unsere Möglichkeiten sind begrenzt, und wir hoffen auf eine schnelle Lösung“, so Pater Romanelli. „Gott gebe, dass dieser Krieg bald endet und wir einen echten Frieden erleben.“

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