Die Mexikanische Bischofskonferenz reagierte mit Entsetzen auf ein Massaker in Mexiko, bei dem sieben junge Menschen getötet wurden. Wie die Bischofskonferenz am Montag mitteilte, seien die Bischöfe in tiefer Trauer und Bestürzung. Nach der Schießerei in Guanajuato sprachen sie den betroffenen Familien und der Erzdiözese León ihr Mitgefühl aus. Die Region rund um Guanajuato gilt seit Langem als Brennpunkt des organisierten Verbrechens sowie als Zentrum von Drogenkartellen und Bandenkriminalität.
Massaker in Mexiko fordert sieben tote Jugendliche
In der Nacht auf Sonntag kam es in der Ortschaft San Bartolo de Berrios gegen zwei Uhr morgens zu Schüssen auf dem Dorfplatz. Augenzeugen berichteten, dass mehrere Fahrzeuge mit verdunkelten Fenstern auf den Platz fuhren. Die Täter feuerten mit großkalibrigen Langwaffen auf Jugendliche, die sich dort nach einer nachträglichen Muttertagsfeier der Pfarrei aufhielten. Etwa 100 Patronenhülsen, Blutspuren und die leblosen Körper der sieben getöteten Jugendlichen zeichneten ein grausames Bild. Die meisten Opfer waren 16 oder 17 Jahre alt.
Sechs von ihnen stammten aus San Bartolo de Berrios, einer aus der Nachbargemeinde Chirimoya. Nach Medienberichten bekannte sich ein Drogenkartell über sogenannte Narcomantas (Drohbanner) zu der Tat – offenbar als Machtdemonstration.
Guanajuato ist seit Jahren ein Zentrum des organisierten Verbrechens. Im vergangenen Jahr wurden dort 3.151 Morde verzeichnet, was 10,5 Prozent aller Mordfälle in Mexiko ausmacht. Wie die regionale Staatsanwaltschaft bestätigte, handelt es sich bei der Schießerei bereits um das zwölfte Massaker im Bundesstaat seit Jahresbeginn. Bislang gibt es weder Festnahmen noch offizielle Ermittlungsergebnisse. Juan Mauro González erklärte, dass Drogenkartelle zunehmend kleinere Gemeinden ins Visier nehmen, um neue Ressourcen zu erschließen und Gebietsansprüche durchzusetzen.
Bischofskonferenz fordert das Ende der Gewalt
„Wir dürfen uns nicht an den gewaltsamen Tod gewöhnen“, appellierte die Bischofskonferenz in ihrem Statement. Das Massaker sei ein weiteres alarmierendes Zeichen für „das Schwinden des sozialen Gefüges, die Straflosigkeit und das Fehlen von Frieden in weiten Teilen des Landes“.
Die Kirche müsse darauf reagieren, forderten die Bischöfe, denn die Pfarrgemeinden seien weiterhin „Zeuginnen der Hoffnung und Handwerkerinnen des Friedens“. Die Kirche sei verpflichtet, die Opfer zu begleiten, Gewalt zu verurteilen und sich für den Frieden einzusetzen.
In ihrer Mitteilung richteten die Bischöfe auch einen Appell an die staatlichen Behörden: Diese müssten ihrer Verantwortung für Sicherheit und Gerechtigkeit konsequent nachkommen. Zugleich riefen sie die Bevölkerung auf, die Hoffnung nicht zu verlieren, sondern aktiv für Frieden und Menschenwürde einzutreten. „Gewalt lässt sich nicht allein mit Gewalt bekämpfen“, erklärten die Bischöfe wörtlich.
Bischof Jaime Calderón Calderón richtete sich mit deutlichen Worten an die Behörden. Er prangerte das Fehlen wirksamer staatlicher Maßnahmen an und warnte davor, dass der Schmerz nicht in Resignation enden dürfe. In den Pfarrgemeinden solle weiterhin mit Nachdruck verkündet werden, „dass das Böse nicht das letzte Wort hat“.
Erst im Dezember des vergangenen Jahres hatte die katholische Kirche in Mexiko eine öffentliche Friedensinitiative gestartet – bisher jedoch ohne sichtbaren Erfolg.