Am 8. Februar ist der jährliche internationale Gebets- und Sensibilisierungstag gegen Menschenhandel, der zu Ehren der Heiligen Josephine Bakhita, der Schutzpatronin der Opfer von Menschenhandel, gefeiert wird. Aus diesem Anlass machte die US-Bischofskonferenz in einer Erklärung auf die weltweite Krise der „modernen Sklaverei“ aufmerksam. Bischof Mark J. Seitz, der Vorsitzende des Migrationskomitees der Bischöfe, verwies dabei auf Papst Franziskus, der auf die Not hinwies. Seitz forderte von Katholiken eine größere Wachsamkeit und kritisierte die derzeit von der US-Regierung diskutierten Vorschläge.
Papst Franziskus: Stimmen gegen Menschenhandel vereinen
Am Freitag, dem 7. Februar, empfing Papst Franziskus eine Delegation des Netzwerks „Talitha Kum“. Die Organisation ist ein Zusammenschluss von Ordensgemeinschaften, die in über 90 Ländern gegen die Ausbeutung von Schwachen kämpfen. Ihnen brachte der Pontifex besondere Dankbarkeit entgegen und warnte zugleich vor Gleichgültigkeit. So forderte er, die Stimmen gegen diese Form der Kriminalität zu vereinen, „die auf Kosten der Verletzlichsten Profite macht“. Bischof Mark J. Seitz von El Paso, Texas, griff diese Botschaft auf und betonte, dass Menschenhandel nicht nur ein schweres Verbrechen sei, sondern „eine Ablehnung der von Gott gegebenen Würde“. Es sei, wie der Heilige Vater sagte, „eine offene Wunde am Leib Christi und am Leib der ganzen Menschheit“. Diese bedürfe einer vereinten Antwort, so Seitz.
Seit langem stehe die Kirche in den Vereinigten Staaten im Kampf gegen den Menschenhandel an vorderster Front. „Die US-Bischöfe stehen fest an der Seite unseres Heiligen Vaters in seinen konsequenten Bemühungen, Licht auf diese globale Ungerechtigkeit zu werfen“, schreiben die Bischöfe weiter.
Kritik gegen Pläne der Trump-Regierung
Der Vorsitzende rief die Katholiken auf, wachsam zu sein. Zugleich warnte er vor den massiven Folgen, wenn man es versäume, die Schwächsten zu schützen. „Wenn wir Augen und Ohren verschließen, wenn wir selbstgefällig werden, werden wir vor dem Jüngsten Gericht zur Rechenschaft gezogen werden“, betonte Seitz. Katholiken seien aufgerufen, sich gegen diese Problematik, harte Gespräche und die grausame Realität von Menschenhandel und Ausbeutung zu stellen. Weiter betonte er, politische Entscheidungsträger auf allen Ebenen aufzufordern, sinnvolle Antworten „auf diese moralische Empörung zu finden“. Damit soll der bestehenden Schutzmaßnahmen gestärkt und die Dienstleistungen für Überlebende ausgeweitet werden. Dies beinhalte auch diejenigen, „die durch Gesetze zum Schutz von Opfern des Menschenhandels ermöglicht wurden.“
Die derzeit diskutierten Vorschläge verurteilt Seitz scharf, denn diese machen „jahrzehntelange parteiübergreifende Fortschritte“ zunichte. Man müsse eine Politik ablehnen, die dazu führe, dass „böswillige Akteure“ Schwache weiter ausbeuten und dazu größere Möglichkeiten bekommen. Schon im vergangenen Monat veröffentlichten USCCB-Präsident Erzbischof Timothy Broglio und Seitz eine gemeinsame Mitteilung. Darin kritisierten sie die Pläne der Trump-Regierung zur Eindämmung der Einwanderung. Die Verhinderung von Asyl gefährde nur diejenigen, die am verletzlichsten seien und Hilfe verdienen. Banden „und andere Raubtiere“ hingegen ermutige man dazu, sie auszubeuten, warnten die Bischöfe.
Menschenhandel als Form der modernen Sklaverei
Angesichts der Problematik bitten die Bischöfe die heilige Josephine um Fürsprache. Weiter beten sie für ein Ende des Menschenhandels und für Heilung, Schutz und Sicherheit aller Opfer. Besonderen Schutz verdienen Kinder und diejenigen in der Gesellschaft, die Angst haben, Hilfe zu suchen, da sie ausgegrenzt werden, so die Bischöfe weiter. Nach ihrer Befreiung aus der Sklaverei wurde die heilige Josephine Nonne. Sie sei eine Erinnerung daran, „dass der Kampf gegen den Menschenhandel nicht nur ein soziales Problem“ sei. Vielmehr sei es eine spirituelle Mission und die heilige Josephine sei „ein kraftvolles Zeugnis der Hoffnung, Heilung und unnachgiebigen Widerstandsfähigkeit“.
„An ihrem Festtag werden alle ermutigt, für ein Ende der modernen Sklaverei zu beten“, heißt es in der Erklärung. Weiter werde man aufgefordert, sich für eine Welt einzusetzen, „in der die Würde jedes Menschen respektiert und geschützt wird“. Diese beginne bei der Empfängnis und reiche bis zum natürlichen Tod“, führten die US-Bischöfe aus.