StartGlaubenMissio Canonica: 55 Religionslehrer von Kardinal Woelki beauftragt

Missio Canonica: 55 Religionslehrer von Kardinal Woelki beauftragt

Im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes am 12. November 2024 erteilte der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki 55 Lehrerinnen und Lehrern die Missio Canonica am Dreikönigsschrein im Hohen Dom zu Köln. Der Gottesdienst stand im Licht des Besinnungstages in Köln. Missio Canonica bezeichnet die kirchliche Sendung zur Verkündigung. Dadurch erhielten die Lehrkräfte den bischöflichen Auftrag, das Schulfach katholische Religion zu unterrichten. Diese Verleihung ist für Religionslehrer notwendig, da sowohl das Bundesland als auch das jeweilige Bistum gemeinsam die Verantwortung für die Religionslehrkräfte tragen.

Hintergrund Missio Canonica

Katholische Religionslehrerinnen und -lehrer leisten einen Beitrag, der von enormer Bedeutung für die heranwachsende Generation, die Gesellschaft sowie die Kirche ist. In ihrer Tätigkeit als Pädagogen vertreten sie als Person den Glauben der Kirche und repräsentieren diesen. Damit die Lehrer als solche tätig sein können, müssen sie ein abgeschlossenes Theologiestudium vorweisen und einen Antrag zum Erhalt des bischöflichen Auftrags einreichen. Nach der Überprüfung der nötigen Dokumente erhalten die Lehrerinnen und Lehrer die Missio Canonica. Ihre Aufgabe in der Schule erfüllen sie dann als Gesandte Gottes und sind der erste Ansprechpartner für viele Schülerinnen und Schüler, wenn es Fragen in Bezug zur Kirche gibt. Damit ein Lehrer den bischöflichen Auftrag erhält, ist es notwendig, dass er am Leben der Gemeinde teilnimmt und sich persönlich zur Lehre der Kirche bekennt und diese auslebt.

Religionsunterricht als Möglichkeit zur Reflexion

In der Predigt des Kölner Erzbischofs Rainer Maria Kardinal Woelki wurden die neuen Religionslehrerinnen und -lehrer in die lange Tradition der Weisheitslehre eingeführt. So betrachtete er die grundsätzlichen Fragen: Wie gehe ich mit meinem Leben um und wie meistere ich mein Leben? Doch nicht nur das eigene Leben zu verstehen, ist von Bedeutung, sondern auch die Gerechtigkeit gegenüber anderen. Hierzu fragt er, wie man Sachverhalte in einer ethischen Weltanschauung einordnen kann. Aber auch, wie die Gesetze des Volkes sein sollen, damit sie gerecht und weise sind.

Diese Fragen seien solche, über die seit Jahrtausenden gelehrt wird. „Und hier kommen sie ins Spiel“, nahm er die neuen Lehrer in die Verantwortung, dafür Sorge zu tragen, dass diese Lehre weiter vermittelt wird. Die Antworten auf diese zentralen Fragen des Lebens sind besonders in einer Zeit der fortschreitenden Säkularisation von großer Bedeutung für die demokratische Gesellschaft, die soziale Gerechtigkeit und die Würde eines jeden einzelnen Menschen.

Dankbar zeigte sich auch der Leiter des Bereichs Schule und Hochschule im Erzbistum Köln, Thomas Pitsch. Religionsunterricht sei wie kein anderes Schulfach eine große Möglichkeit für Schülerinnen und Schüler, sich mit den Fragen des Lebens auseinanderzusetzen. Deshalb sei Religionsunterricht ein unverzichtbares Schulfach, damit die jungen Persönlichkeiten den christlichen Glauben reflektieren und Orientierung finden können.

Verleihung der Missio Canonica als Höhepunkt des Besinnungstages

Der Gottesdienst mit der Verleihung der Missio Canonica stellte den Höhepunkt des erfolgreichen Besinnungstages dar. Dieser fand unter dem Motto: „‚Fürchte dich nicht, … ich habe dich bei deinem Namen gerufen.‘ (Jes 43,1) – Religionslehrerin/Religionslehrer sein zwischen Beruf und Berufung“ statt. Zu Beginn des Tages erteilte Pfarrer Matthäus Hilus, der zugleich Stadtjugendseelsorger und Hochschulpfarrer in der rheinischen Stadt Köln ist, einen geistlichen Impuls. Er blickte dabei auf die Wichtigkeit der Vision eines Religionslehrers. Die Lehrerinnen und Lehrer hatten in verschiedenen Gesprächskreisen einen Ort zum Austausch über das Spannungsverhältnis des Religionslehrers zwischen Beruf und Berufung. Zum Abschluss des Tages hatten alle Teilnehmer im Maternushaus die Möglichkeit, mit Freunden und Familien ins Gespräch zu kommen.

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