StartGlaubenOrdensleute als Träger des Lichts im Zeugnis der Liebe Gottes

Ordensleute als Träger des Lichts im Zeugnis der Liebe Gottes

Bei der Vesper am Vorabend des Festes der Darstellung des Herrn betonte Papst Franziskus die Bedeutung des geweihten Lebens. Er rief die geweihten Männer und Frauen auf, in der modernen Welt durch ihr festes Zeugnis ein Vorbild der Liebe und „Träger des Lichts“ zu sein. Die Vesperfeier zum Fest der Darstellung des Herrn, das zugleich den Welttag des geweihten Lebens markiert, begann mit einer Lichtmesse, die Christus als den Auferstandenen preist, dessen Leben Dunkelheit und Tod besiegte.

Träger des Lichts in Großzügigkeit und Solidarität

Bereits 1997 führte Papst Johannes Paul II. den Tag am Kirchenfest „Mariä Lichtmess“ ein, um damit die Wertschätzung von Orden und anderen Gemeinschaften geistlichen Lebens zu betonen. In seiner Predigt bezog sich Papst Franziskus auf drei wesentliche Aspekte des geweihten Lebens, die die Gesellschaft in der Liebe Gottes verändern könnten. Er verwies dabei auf ein biblisches Thema aus dem Hebräerbrief: „Siehe, ich komme, um deinen Willen, Gott, zu tun“ (10,7). Dieser Satz zeigt die Zustimmung Jesu zum Plan des Vaters und sei eine Einladung an alle Gottgeweihten, ihr Leben ganz in diesen göttlichen Plan einzufügen und Träger des Lichts zu sein. Die drei Aspekte, die Franziskus hervorhob, waren das Licht der Armut, der Keuschheit sowie des Gehorsams.

Bei der Armut sei nicht nur der Verzicht auf Besitz, sondern eine innere Haltung der Freiheit gemeint, so der Pontifex. Die gottgeweihte Person, die Armut lebt, bringt Segen, indem sie mit allen Dingen frei und großherzig umgeht, führt der Heilige Vater aus. Diese Haltung erteile Egoismus, Habgier und materialistischer Abhängigkeit eine Absage und verdeutliche die Schönheit der Schöpfung. Weiter rufe sie zur Nüchternheit, Großzügigkeit und Solidarität auf, betont Franziskus, der daran erinnert, dass der wahre Reichtum eines Christen in Christus selbst liege. „Alles gehört euch; ihr aber gehört Christus, und Christus gehört Gott“ (1 Kor 3,22-23).

Die Rückkehr zu den Ursprüngen

Die geweihte Keuschheit sei in der Dreifaltigkeit verwurzelt und biete ein machtvolles Zeugnis in einer Welt, in der das Verständnis von Liebe in der heutigen Gesellschaft oft falsch verstanden werde. Von Egoismus und oberflächlichen Beziehungen geprägt, suche man im anderen mehr „die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse“, als „die Freude einer fruchtbaren Begegnung“. Dies führe in der Gesellschaft zu „Oberflächlichkeit, Unbeständigkeit, Unreife und moralischer Verantwortungslosigkeit.“ Als Träger des Lichts zeige das geweihte Leben eine heilsame Form der Liebe. Diese Liebe habe eine freie und befreiende Zuneigung, die niemanden nötigt, sondern achtet.

Gerade in einer Zeit emotionaler Unsicherheiten drücke die Keuschheit die Schönheit einer Liebe aus, die sich hingibt. Das Kirchenoberhaupt hob außerdem hervor, wie wichtig eine gesunde und reife Persönlichkeitsentwicklung innerhalb der Ordensgemeinschaften sei, um Verbitterung, innere Leere und die Versuchung eines „Doppellebens“ zu verhindern. Den dritten Aspekt, den Gehorsam, beschrieb der Pontifex als „befreiende Schönheit einer von Verantwortungsgefühl erfüllten und von gegenseitigem Vertrauen beseelten Abhängigkeit“. Der Gehorsam bedeute nicht blinde Unterwerfung, sondern sei eine Haltung des aktiven Zuhörens.

Er sei ein „Gegenmittel gegen den isolierten Individualismus“ in einer Zeit, in der viel geredet, aber wenig zugehört werde. Dies sei sowohl in den Familien als auch am Arbeitsplatz und in den sozialen Netzwerken der Fall, betonte der Papst. Der Gehorsam fördere auch echte Gemeinschaft. „Er bedeutet, auf das ‚Sagen‘ und ‚Hören‘ die Konkretheit des ‚Handelns‘ folgen zu lassen, auch um den Preis des Verzichts auf eigene Pläne und Vorlieben“, sagte Franziskus. Zum Abschluss rief er die Ordensleute zur Rückkehr zu den Ursprüngen ihrer Berufung auf. Eine Erneuerung des geweihten Lebens geschehe besonders durch die persönliche Begegnung im Gebet sowie in der Anbetung.

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