StartVaticanSeliger Kardinal Hossu: „Authentischer Verfechter der Ökumene“

Seliger Kardinal Hossu: „Authentischer Verfechter der Ökumene“

Den 2019 seliggesprochenen Kardinal Iuliu Hossu (1885 – 1970) bezeichnete Papst Franziskus als „außergewöhnliche Persönlichkeit“. Er würdigte den von Papst Paul VI. 1969 unter Geheimhaltung zum Kardinal ernannten rumänischen Seligen in einer Mitteilung an den Bischof von Cluj-Gherla, Claudiu Pop. Anlass war die Eröffnung des „Kardinal Iuliu Hossu Jahres“. Die von Staatssekretär Kardinal Pietro Parolin unterzeichnete Botschaft wurde dem Apostolischen Nuntius in Rumänien, Giampiero Gloder, weitergeleitet.

Kardinal Hossu: Fasziniert und inspiriert von der Liebe Christi

Im Rahmen der Messe in der griechisch-katholischen Kathedrale in Cluj am 30. Januar verlas er die Botschaft aus dem Vatikan. Kardinal Hossu habe sich „fasziniert und inspiriert von der Liebe Christi“ als „authentischer Verfechter der Ökumene und des interreligiösen Dialogs“ bewiesen. Dabei habe er keine Unterschiede aufgrund der Religion oder der Ethnie gemacht, betonte der Papst. „Er war ein wahrer Bruder der Unterdrückten und Verfolgten“, sprach der Pontifex über den rumänischen Seligen. Gewalt und Ungerechtigkeit habe er „durch Barmherzigkeit und Vergebung“ überwunden, erklärte Franziskus weiter.

Er hoffe, das Zeugnis des rumänischen Seligen, des Märtyrers des Kommunismus, bleibe vor allem bei den jüngeren Generationen in Rumänien lebendig. Mit seinen Eröffnungsworten erinnerte Erzbischof Gloder ebenfalls an Kardinal Hossu. Dieser habe sich mit seiner „Liebe zur Kirche und zum Land“ zum „Helden des Glaubens“ gemacht. Der Kirchenmann habe die Kirche und das rumänische Volk durch die von Gott ihm anvertraute Mission unauslöschlich geprägt. Dies gelte „selbst in der Stille eines Gefängnisses oder eines erzwungenen Wohnsitzes, mit einer moralischen Kohärenz, mit einer Stärke des Geistes, mit einem festen Glauben, ohne jemals Kompromisse zu machen“.

Widerstand gegen rumänische Kirche

Zunächst war Kardinal Iuliu Hossu griechisch-katholischer Bischof von Gherla. Später, ab 1930, übernahm er das Bischofsamt von Cluj-Gherla. In seiner Zeit widersetzte er sich den Plänen der rumänischen Kirche, sich von der griechisch-katholischen Kirche von Rom zu trennen. Nach einer Verhaftung 1948 musste er einige Jahre im Gefängnis verbringen. Knapp fünf Jahre davon verbrachte er in der besonders berüchtigten Haftanstalt Sighet. Ab 1955 stand er bis zu seinem Tod 1970 unter Hausarrest.

Am 28. April 1969 ernannte ihn Papst Paul VI. im Konsistorium in pectore (d.h. unter Geheimhaltung) zum Kardinal. In manchen Fällen, wie zum Beispiel aufgrund politischer Situationen, wird die Ernennung zunächst nicht öffentlich bekanntgegeben. Die Ernennung von Kardinal Hossu wurde erst drei Jahre nach dem Tod des Kardinals im Konsistorium vom 5. März 1973 öffentlich verkündet. Im Jahr 2019 erkannte Papst Franziskus das Martyrium des Kardinals, zusammen mit dem Martyrium von sechs weiteren Bischöfen, die während der kommunistischen Verfolgung ums Leben kamen, als Voraussetzung für die Seligsprechung an. Im selben Jahr sprach der Pontifex den Kardinal am 2. Juni selig.

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