StartVaticanAmtseinführung von Papst Leo XIV. Aufruf zu Liebe und Einheit

Amtseinführung von Papst Leo XIV. Aufruf zu Liebe und Einheit

Am Sonntagvormittag wandte sich Papst Leo XIV. in seiner Predigt zur Amtseinführung mit einem eindringlichen Appell an Liebe und Einheit an die Gläubigen. Zehntausende Menschen verfolgten die Messe zum Amtsantritt auf dem Petersplatz. In einer Zeit globaler Krisen und zahlreicher Herausforderungen innerhalb und außerhalb der Kirche richtete der neue Papst seinen Blick auf die Gemeinschaft und die unerschütterliche Liebe Gottes. Er selbst sei „ohne Verdienst“ als Nachfolger Petri auserwählt worden.

Papst Leo XIV.: Diener des Glaubens und der Freude

An der Messe zur offiziellen Amtseinführung von Papst Leo XIV. nahmen 200 Kardinälen, 750 Bischöfen sowie zahlreichen Priestern und Diakonen teil. Zuvor betete er am Grab des Apostels Petrus im Petersdom. Im Rahmen der Messe erhielt der Papst seine Insignien – das Pallium, ein mit schwarzen Kreuzen bestickter Wollschal, sowie den Fischerring, der an den ersten Papst Petrus erinnert.

In seiner Predigt erinnerte Leo XIV. an seinen am Ostermontag verstorbenen Vorgänger Franziskus, der am Ostersonntag noch den letzten Segen gespendet hatte. Für Papst Leo XIV. war dies ein „Moment im Licht der Auferstehung in der Gewissheit“, dass der Herr sein Volk niemals verlasse und es sammeln und hüten werde. In der Zeit der Trauer hätten sich die Menschen, wie es im Evangelium heißt, „wie Schafe ohne Hirten“ gefühlt.

Vor diesem Hintergrund versammelten sich die Kardinäle zum Konklave, das der neue Papst als eine Erfahrung tiefer geistlicher Harmonie beschrieb. Sie hätten den Wunsch nach einem Hirten, der „das reiche Erbe des christlichen Glaubens bewahren und zugleich den Blick weit in die Zukunft richten kann“, in Gottes Hände gelegt. Er selbst sei ohne jeglichen Verdienst ausgewählt worden und komme „mit Furcht und Zittern zu euch als ein Bruder, der sich zum Diener eures Glaubens und eurer Freude“ macht.

Wunsch nach Einheit in der Kirche

Ein zentraler Gedanke seiner Predigt war der Wunsch nach Liebe und Einheit. Dies seien zwei Dimensionen, die Jesus dem Apostel Petrus anvertraut habe, so Leo XIV. Jesus habe Petrus berufen, ein Menschenfischer zu sein und die Menschen aus den „Wassern des Bösen und des Todes zu fischen und sie zu retten“. So appellierte der Papst – dessen Worte mit Beifall aufgenommen wurden – an eine geeinte Kirche. Besonders angesichts der Herausforderungen unserer Zeit wachse das Verlangen nach einer Kirche, die „eine geeinte Kirche, als Zeichen der Einheit und der Gemeinschaft, die zum Ferment einer versöhnten Welt wird“.

In unserer Zeit verursache Hass, Gewalt, Vorurteile, Angst vor dem Anderen und ein Wirtschaftsmodell, das die Ressourcen der Erde ausbeutet und die Ärmsten an den Rand drängt, noch immer zu viel Zwietracht, zu viele Wunden, mahnte Papst Leo bei seiner Amtseinführung. Er rief dazu auf, auf Christus zu schauen, zu ihm zu kommen und sein Angebot der Liebe anzunehmen, „damit ihr zu seiner einen Familie werdet“. Das Petrusamt sei gekennzeichnet durch aufopferungsvolle Liebe.

Papst Leo XIV. zur Amtseinführung: Menschen mit Liebe begegnen

Weiter äußerte er den Wunsch, einen gemeinsamen Weg mit anderen christlichen Konfessionen, Religionen und allen Menschen guten Willens zu gehen, um das Ziel einer Welt zu erreichen, in der Friede herrscht. Es gehe nicht darum, Menschen durch Zwang, religiöse Propaganda oder Machtmittel zu vereinnahmen, sondern immer und ausschließlich darum, so zu lieben, wie Jesus es getan habe.

„Dies ist der missionarische Geist, der uns beseelen muss, ohne dass wir uns in unserer kleinen Gruppe verschließen oder uns der Welt überlegen fühlen.“ Wir seien aufgerufen, hinauszugehen, zu verkünden und „allen Menschen die Liebe Gottes zu bringen“.

„Brüder und Schwestern, dies ist die Stunde der Liebe!“ Die Liebe Gottes sei der Kern des Evangeliums. Mit Blick auf die Enzyklika Rerum novarum seines Vorgängers Leo XIII. überlegte er: „Wenn dieses Kriterium in der Welt die Oberhand gewinnen würde – würde dann nicht jeder Zwist sofort aufhören und wieder Friede einkehren?“

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