StartVaticanPapstreise zum Jahrestag des Konzils von Nizäa in die Türkei möglich

Papstreise zum Jahrestag des Konzils von Nizäa in die Türkei möglich

Die geplanten Gespräche in Istanbul über die Situation in der Ukraine sollten ein ernsthafter Ausgangspunkt sein, „um den Krieg zu beenden.“ Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin stellte sich am Rande eines Kongresses mit dem Titel „Toward a Theology of Hope for and from Ukraine“ an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom den Fragen der Journalisten. Dabei äußerte er seine Hoffnung, dass die geplanten Gespräche über die Situation in der Ukraine in Istanbul ein ernsthafter Ausgangspunkt sein könnten, „um den Krieg zu beenden“. Zudem teilte er mit, dass die erste Papstreise von Papst Leo XIV. den neuen Pontifex anlässlich des 1700-jährigen Jubiläums des Konzils von Nizäa in die Türkei führen könnte.

Friedenshoffnung in der Ukraine durch Gespräche in Istanbul

„Wir hoffen immer, dass es Anzeichen für Frieden gibt“, erklärte Kardinalstaatssekretär Parolin vor dem Hintergrund der möglichen Gespräche, bei denen sich die beiden Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Wladimir Putin gegenüber sitzen könnten. Man freue sich über diese Möglichkeit und hoffe, dass „dort die bestehenden Knoten gelöst werden und ein Friedensweg eingeleitet wird“. Auch wenn es seiner Ansicht nach noch zu früh sei, bestehe die Hoffnung, dass Istanbul „ein ernsthafter Ausgangspunkt“ sein könnte, um den Krieg zu beenden.

Zu früh sei es laut Parolin auch für eine mögliche Reise von Papst Leo XIV. in die Ukraine, obwohl dieser auf das Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten und dessen Einladung blickte. Papst Leo XIV. wiederhole „wie schon mehrmals zu Beginn seines Pontifikats den Appell zum Ende des Krieges“, betonte Parolin. Papst Leo XIV. habe bereits in seinen ersten Worten gezeigt, dass er ein Mann des Friedens ist, der diesen Frieden will. „Wir bleiben immer bereit, auch Räume dafür anzubieten“, erklärte der Kardinal.

Durch die Haltung des Heiligen Stuhls versuche man, die Parteien einander näherzubringen. Weiter betonte er, dass weiterhin an der Rückführung einiger ukrainischer Kinder gearbeitet werde, die nach Russland deportiert wurden. Für diese Friedensmission setzte Papst Franziskus den Vorsitzenden der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Matteo Zuppi, ein. Dabei gehe es hauptsächlich um „Namensmeldungen über die Nuntiaturen, dann vor Ort durchgeführte Überprüfungen und Antworten“, erklärte Parolin. Auch wenn die Zahl der entführten Kinder „sehr umstritten“ sei, sei das Wichtigste, dass „sie nach und nach in ihre Familien, in ihre Häuser, zu ihren Liebsten zurückkehren“.

Papstreise in die Türkei möglich

Im Jahr 325 fand mit dem Konzil von Nizäa ein bedeutendes Ereignis in der Kirchengeschichte statt. Das Konzil im heutigen Iznik, das etwa zwei Autostunden südlich von Istanbul liegt, war das erste ökumenische Konzil der Kirche. Sowohl die katholische Kirche als auch die verschiedenen orthodoxen Kirchen und andere christliche Gemeinschaften erkennen das Konzil an.

Dorthin könnte die erste Papstreise führen, sagte der Kardinal auf die Frage nach der ersten Reise des neuen Papstes. „Ich denke an Nizäa. Es ist ein wichtiger Moment für die katholische Kirche, ein wichtiger Moment für die Ökumene“, so Parolin wörtlich. Auch für Papst Franziskus war eine Reise dorthin vorgesehen. „Ich nehme an, dass Papst Leo denselben Weg einschlagen wird.“

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