StartWeltPizzaballa: Dialog fortführen und Hoffnung auf einen Papstbesuch

Pizzaballa: Dialog fortführen und Hoffnung auf einen Papstbesuch

Der Lateinische Patriarch von Jerusalem hat seine erste Pressekonferenz seit dem Konklave gegeben. Kardinal Pierbattista Pizzaballa erklärte, dass Themen wie die Konflikte in Gaza und der Ukraine im Kardinalskollegium besondere Beachtung fanden. Kontinuität, Vielfalt, Krieg und Frieden waren die Hauptthemen des Konklaves, erzählte der Lateinische Patriarch nach seiner Rückkehr nach Jerusalem. Weiter betonte er seine Hoffnung auf einen Papstbesuch sowie die Fortsetzung des von Papst Franziskus eingeschlagenen Weges zum Dialog für Frieden im Nahen Osten und weltweit.

Nicht in Politik einmischen, aber nicht in Schweigen hüllen

Wie der 2023 zum Kardinal erhobene Franziskanergeistliche erklärte, habe die globale Krise mit mehr als 50 gewaltsamen Konflikten eine entscheidende Rolle gespielt. Nicht nur an die Menschen in Gaza oder der Ukraine müsse man erinnern, sondern an alle. So berichtete er auch von Kardinälen aus dem Südsudan, „wo die Situation nicht viel anders ist“. Der Frieden sei ein zentrales Thema für die Theologie, betonte der Lateinische Patriarch auf der Pressekonferenz am Dienstag. Zwar dürfe sich die Kirche nicht politisch einmischen, doch angesichts der vielen Konflikte dürfe man sich auch nicht in Schweigen hüllen. „Man kann nicht über Theologie sprechen, ohne über das Leben zu sprechen“, betonte Pizzaballa. Das Leben der Kirche sei nicht getrennt vom Leben der Welt: „Es ist sehr präsent.“

Mit Blick auf die Situation in Gaza erklärte er, dass die humanitäre Lage „nicht zu verstehen und nicht zu akzeptieren“ sei. Der Versuch, durch Hunger Druck zu erzeugen, sei nicht die Lösung, sondern fördere lediglich das Leid und den Hass, warnte Pizzaballa, der auch an die aktive Rolle Papst Franziskus‘ erinnerte. Franziskus nahm regelmäßig Kontakt zur katholischen Gemeinde in Gaza auf und bestärkte ihre Hoffnung. Ob Papst Leo XIV. diesen engen Kontakt beibehalten werde, sei abzuwarten. Dennoch forderte Kardinal Pizzaballa die Fortsetzung des Dialogs – auch innerhalb der Kirche.

Kardinal Pizzaballa: Hoffnung auf Papstbesuch

In der Pressekonferenz nach seiner Rückkehr äußerte der Kardinal seine Hoffnung auf eine Pilgerreise des Papstes in den Nahen Osten und ins Heilige Land. Zugleich gab er jedoch zu bedenken, dass Leo XIV. in seinem neuen Pontifikat erst einmal „atmen“ müsse. Er wisse nicht, wann ein Besuch im Heiligen Land in den Zeitrahmen des Pontifex eingebracht werden könne: „Ich weiß nicht, wann ein Besuch im Nahen Osten und im Heiligen Land möglich sein wird.“

Pizzaballa wurde beim Konklave selbst als „papabile“ gehandelt. Wie er mitteilte, habe er Papst Leo XIV. zweimal als Kardinal getroffen. Das Konklave selbst bezeichnete Pizzaballa als „langsam und feierlich“. Besonders der Ort unter den Fresken Michelangelos in der Sixtinischen Kapelle sei beeindruckend gewesen. Sein Platz sei direkt unter der „Erschaffung des Adams“ gewesen.

Wie der israelische Präsident Isaac Herzog ankündigte, werde er bei der Amtseinführung von Leo XIV. am 18. Mai anwesend sein. Dies solle ein Zeichen seines Willens sein, zur Verbesserung der gegenseitigen Beziehungen beizutragen.

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