StartVaticanVorbereitung auf das Konklave: Schornstein für die Papstwahl installiert

Vorbereitung auf das Konklave: Schornstein für die Papstwahl installiert

Der berühmte Schornstein für die Papstwahl, der den Ausgang der Wahlgänge anzeigt, ist seit Freitagmorgen auf dem Dach der Sixtinischen Kapelle installiert. Der Rauchfang ist ein zentrales Symbol des Konklaves, das die Gläubigen darüber informiert, ob ein neuer Papst gewählt wurde oder nicht. Interessant ist allerdings, dass die Verkündung des Wahlergebnisses durch den Schornstein nicht in der offiziellen Wahlordnung festgelegt ist.

Konklave im geheimen Wahlverfahren

Die Kardinäle, die sich zur Wahl des neuen katholischen Kirchenoberhaupts in der Sixtinischen Kapelle einfinden, unterliegen strengster Verschwiegenheit. Die Abstimmung folgt in einem geheimen Wahlverfahren einem klaren und festgelegten Ritual. Am ersten Tag des Konklaves, das am 7. Mai beginnt, findet ein Wahldurchgang statt. Am zweiten Tag führen die Kardinäle dann vier Wahldurchgänge durch. Erst wenn ein Kandidat eine Zweidrittelmehrheit erhält, ist ein neuer Papst gewählt.

Bei der Verkündung des Wahlergebnisses spielt der bekannte Schornstein eine große Rolle: Sollten sich die Kardinäle auf einen neuen Papst geeinigt haben, steigt weißer Rauch aus dem Schornstein auf. Im gegenteiligen Fall quillt schwarzer Rauch als Zeichen der gescheiterten Abstimmung aus dem Rauchfang. In diesem Fall wird der Wahlprozess fortgesetzt.

Schornstein für die Papstwahl auf der Sixtinischen Kapelle

Die Sixtinische Kapelle, die ohnehin für ihre Kunstwerke, insbesondere die Decken- und Wandmalereien, weltbekannt ist, hat seit Freitag mit dem Schornstein ein weiteres zentrales Objekt erhalten. Während des Konklaves sind die Augen der Welt nicht auf Das Jüngste Gericht oder Die Erschaffung Adams von Michelangelo gerichtet, sondern auf das Dach der Kapelle.

Welche Farbe hat der Rauch, der aus dem Schornstein aufsteigt? Wie Vatican News am Freitag berichtete, werden die Signale durch die Verbrennung der ausgezählten Stimmzettel in speziellen gusseisernen Öfen erzeugt. Einer dieser Öfen stammt aus dem Jahr 1939 und dient ausschließlich dazu, die Stimmzettel zu vernichten. Der andere, ein modernerer Ofen aus dem Jahr 2005, gibt mithilfe spezieller Chemikalien den Ausgang der Wahl bekannt. In der Vergangenheit erschien der Rauch für die vielen gespannten Menschen auf dem Petersplatz und vor den Bildschirmen oft zunächst grau. In der Folge spekulieren die Gläubigen minutenlang über das Ergebnis. Durch die Zugabe der Chemikalien – wie zuletzt im Jahr 2013 – ist das Ergebnis heute eindeutig zu erkennen.

Interessant ist jedoch, dass dieses weltweit bekannte Ritual nicht in der sonst so klaren offiziellen Wahlordnung festgelegt ist. Auch der Ursprung der Tradition, die sich mittlerweile etabliert hat, ist nicht genau bekannt. Dennoch zieht sie in der Zeit des Konklaves alle Blicke auf sich – schließlich bedeutet sie den Beginn einer neuen Geschichte innerhalb der Kirche.

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