StartRegionalWallfahrtsort Altötting - Bayerns Herz der Marienverehrung

Wallfahrtsort Altötting – Bayerns Herz der Marienverehrung

Der Wallfahrtsort Altötting ist eines der bedeutendsten Wallfahrtsziele Deutschlands und gilt als das spirituelle Zentrum Bayerns. Die Geschichte des Wallfahrtsorts geht bis ins 15. Jahrhundert zurück, denn schon seit über 500 Jahren pilgern Gläubige aus dem In- und Ausland in die oberbayerische Stadt. Das Ziel: die „Schwarze Madonna“ in der Gnadenkapelle. Ein besonderer Höhepunkt ist die jährliche Pfingstwallfahrt, bei der zahlreiche Wallfahrtsgruppen Fußmärsche über mehrere Tage zurücklegen. Die gesamte Stadt ist eng mit der katholischen Tradition verbunden und bietet eine besondere Mischung aus Geschichte, Glaube und Kultur.

Die Geschichte der Wallfahrt

Altötting im südöstlichen Bayern, genauer gesagt im Regierungsbezirk Oberbayern, liegt idyllisch eingebettet in der sanften Hügellandschaft des Alpenvorlands. Von der tiefen Verwurzelung der Stadt mit dem katholischen Glauben zeugen Kirchen, Klöster und Pilgerstätten. Zahlreiche kirchliche Feste und Wallfahrten sind fester Bestandteil des Jahreskalenders – und das seit über 500 Jahren.

Die Bedeutung des Wallfahrtsortes geht zurück bis ins 15. Jahrhundert, als sich ein Marienwunder ereignet haben soll. Eine verzweifelte Mutter betete und flehte vor dem Bild der geschnitzten „Schwarzen Madonna“, woraufhin das bereits verstorbene Kind ins Leben zurückgekehrt sein soll. Dieses Wunder von Altötting verbreitete sich, und viele Menschen aus allen Teilen Deutschlands besuchten daraufhin die Marienfigur und suchten Schutz und Hilfe bei der Muttergottes.

Gerade zu dieser Zeit waren Wallfahrten bei den Menschen sehr beliebt, weshalb es keine große Überraschung war, dass die Gnadenkapelle schnell zu einem Zentrum der Volksfrömmigkeit wurde und Altötting sich zu einem der bedeutendsten Wallfahrtsorte im deutschsprachigen Raum entwickelte. Bis heute strömen jährlich mehr als eine Million Pilger und Wallfahrer in den 12.000 Einwohner großen Ort unweit der Grenze zu Österreich, um der Madonna ihre Sorgen und ihren Dank darzubringen.

Altöttings Schwarze Madonna

Die „Schwarze Madonna“ kam im 14. Jahrhundert vom Oberrhein, aus Linden- oder Nadelholz geschnitzt, nach Altötting. Dort wird sie auch heute noch im Oktogon in der Gnadenkapelle verehrt. Nach der Überlieferung ist die 66 cm große Madonnenfigur über das Zisterzienserkloster Raitenhaslach nach Altötting gekommen.

Den Namen „Schwarze Madonna“ erhielt die Figur, da sie neben der natürlichen Nachdunklung des Holzes durch den Kerzenruß über die Jahrhunderte hinweg geschwärzt wurde. In ihrer linken Hand hält Maria ein Zepter mit einer Lilienblüte, die ein Zeichen ihrer Unbeflecktheit ist. Auf dem rechten Arm hält sie das Jesuskind, das eine Himmelskugel trägt.

Seit dem Jahr 1518 wird die Madonnenfigur mit kostbaren Gewändern bekleidet. Welche Kleidung angelegt wird, ist abhängig von den liturgischen Festen. Die Stoffe stammten ursprünglich aus den Brautkleidern bayerischer Prinzessinnen des Hauses Wittelsbach, die diese als fromme Gabe dem Gnadenbild schenkten. Einige der besonders wertvollen Kleidungsstücke sind im Wallfahrtsmuseum ausgestellt.

Wallfahrten und Lichterprozessionen im Wallfahrtsort Altötting

Von Mitte April bis Oktober erstrahlen die Straßen der idyllischen Kleinstadt an jedem Samstag nach der Vorabendmesse in einem Meer aus Lichtern – dann ist es Zeit für die traditionelle Lichterprozession. Von der Basilika St. Anna ziehen die Teilnehmer mit Prozessionskerzen zum Kapellplatz. Nach der Umrundung der Gnadenkapelle endet die Prozession mit einer kurzen Andacht.

Ein Höhepunkt im Altöttinger Festkalender ist die dreitägige Pfingstwallfahrt. Zahlreiche Wallfahrtsgruppen erreichen nach tagelangem Fußmarsch die Gnadenkapelle, um am Pfingstmontag gemeinsam den Festgottesdienst zu feiern. Mit jedem Schritt, begleitet von Gebet, Gesang und stiller Meditation, öffnet sich in der hektischen Zeit das Herz für das Wesentliche – das Ewige, das Heilige. Der gemeinsame Festgottesdienst schafft in einer Welt voller Konflikte einen Moment des Friedens und der leuchtenden Freude. Der Heilige Geist, dessen Herabkunft wir an Pfingsten feiern, erfüllt die Gläubigen mit neuer Kraft, mit Trost und mit Zuversicht.

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