StartVaticanKonklave am 7. Mai: Wer wird Nachfolger von Papst Franziskus?

Konklave am 7. Mai: Wer wird Nachfolger von Papst Franziskus?

Am Montag, dem 28. April, beschlossen die Kardinäle in der fünften Generalkongregation, dass das Konklave zur Wahl des Nachfolgers von Papst Franziskus am 7. Mai beginnt. Bei der Versammlung waren mehr als 180 Kardinäle anwesend, darunter etwa 100 wahlberechtigte. In über 20 Ansprachen tauschten sich die Kardinäle darüber aus, welche Fähigkeiten der zukünftige Papst benötigt, um mit den Herausforderungen der aktuellen Zeit umgehen zu können. Die folgenden vier Kardinäle werden aufgrund ihrer Haltung als mögliche Nachfolger von Papst Franziskus gehandelt:

Kardinal Pietro Parolin (64)

Kardinal Pietro Parolin wurde am 17. Januar 1955 in Schiavon, einer kleinen Ortschaft in der Provinz Treviso, Italien, geboren. Von seinen Wurzeln in einer ländlichen und bescheidenen Herkunft entwickelte er früh den Blick für die Bedürfnisse der Gemeinschaft. Schon früh entschied er sich für das priesterliche Leben. Zunächst besuchte er das örtliche Priesterseminar, bevor er seine Ausbildung an renommierten Einrichtungen in Rom – etwa der Päpstlichen Diplomatenakademie – fortsetzte. Dort erlangte er sein Wissen in Rechtswissenschaften und Diplomatie – eine Grundlage für sein heutiges Wirken. Parolin bekleidet das Amt des Kardinalstaatssekretärs und präsentiert sich als ruhiger Diplomat des Vatikans.

Durch seinen bescheidenen, konsensorientierten Ansatz etablierte sich Parolin als Verhandlungspartner des Heiligen Stuhls. Besonders in Gesprächen mit Regierungen, die lange in einem Spannungsverhältnis zum Vatikan standen, konnte der Dialog sowie die Kompromissbereitschaft vorangetrieben werden. Seine Arbeit zeichnet sich stets durch eine pragmatische, zugleich idealistische Herangehensweise aus. In seinem Wirken zielt er darauf ab, Brücken zwischen unterschiedlichen Kulturen und politischen Systemen zu bauen. Seine Erfahrung in globalen Beziehungen macht ihn zu einem zentralen Berater von Papst Franziskus und zu einem aussichtsreichen Kandidaten für dessen Nachfolge.

Kardinal Matteo Zuppi (67)

Kardinal Matteo Zuppi wurde am 19. Mai 1947 in Pesaro, Italien, geboren. Er wuchs in einer tief im Glauben verwurzelten Familie auf und erfuhr schon früh die prägende Wirkung des Glaubens. Dieser sollte sein Leben fortan begleiten. Schon früh entwickelte er eine Leidenschaft für Theologie, Philosophie und kirchengeschichtliche Studien. Während seiner breit gefächerten Ausbildung, die den Grundstein für seinen Ruf als Vordenker und Reformer legte, lernte er neben klassischen Fächern auch moderne und interdisziplinäre Perspektiven kennen. Mithilfe dieses Wissens etablierte er sich als Erzbischof von Bologna und führendes Mitglied der Italienischen Bischofskonferenz.

Kardinal Zuppi machte sich besonders als geschickter Vermittler in komplexen, internationalen Kontexten einen Namen. Wie Papst Franziskus gilt auch sein Interesse den sozial benachteiligten Gruppen. Sein Engagement bei Friedensmissionen und im Bereich der Migration unterstreicht seinen reformorientierten Ansatz. Aufgrund seiner Fähigkeit, traditionelle Werte mit progressiven Impulsen zu verbinden, gilt er als möglicher Nachfolger von Papst Franziskus und könnte dessen Haltung fortführen.

Kardinal Mario Grech (66)

Mario Grech wurde am 20. Februar 1957 in Malta geboren und wuchs in einer tief gläubigen Familie auf. Die maltesische Kultur, in der der katholische Glaube einen zentralen Stellenwert einnimmt, prägte von Anfang an seinen Blick für Gemeinschaft und Spiritualität. Während seines Theologiestudiums an der Universität Malta erkannte er den Wert des interreligiösen Dialogs und der Laienbeteiligung. Sein Wissen vertiefte er in Rom, wodurch er seinen Blick für die globalen Herausforderungen der Kirche erweiterte. Dies führte ihn letztlich in den synodalen Diskurs. Kardinal Grech legt großen Wert auf Dialog und die Mitwirkung aller.

Das macht sich besonders in seiner Rolle als Organisator und Initiator kirchlicher Reformprozesse bemerkbar. Mit dieser Haltung geht er einen ähnlichen Weg wie Papst Franziskus, der bei der Weltsynode im Herbst erstmals Laien und Frauen zuließ. Sein Ansatz, tradierte, teils überkommene Strukturen zu hinterfragen, ebnet den Weg zur Mitbestimmung und bietet einer breiteren Beteiligung Raum für eine zeitgemäße Interpretation kirchlicher Lehren.

Lateinischer Patriarch Pierbattista Pizzaballa (60)

Pierbattista Pizzaballa wurde am 21. April 1965 in Cologno al Serio in der Provinz Bergamo, Italien, geboren. Dort wuchs er in einem tief verwurzelten katholischen Umfeld auf und machte sich schon früh mit der reichen Tradition und Spiritualität der Kirche vertraut. Die Grundlage seiner Berufung bildeten die kulturelle Prägung seiner Heimatregion und die gelebte Frömmigkeit seiner Familie. So begann er im örtlichen Priesterseminar seine Grundausbildung, bevor er an renommierten Universitäten sein theologisches Wissen erweiterte. Letztlich erhielt er an der Päpstlichen Universität Gregoriana und anderen Fakultäten tiefe Einblicke in Theologie, Philosophie und Kirchenrecht.

Diese akademische Ausbildung ebnete ihm den Weg zu einer späteren Karriere im diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls. Unter anderem bekleidete er Posten in Nuntiaturen und vatikanischen Behörden, wo er wertvolle Erfahrungen im interkulturellen und interreligiösen Dialog sammelte. Durch diese Aufgaben gewann er ein tiefes Verständnis für globale Zusammenhänge, insbesondere in einer der sensibelsten, aber auch traditionreichsten Regionen der Welt. Pierbattista Pizzaballa gilt aufgrund seiner großen Erfahrung, besonders im Bereich des interreligiösen Dialogs, als potenzieller Nachfolger von Papst Franziskus.

VERWANDTE ARTIKEL

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Beliebteste

Neue Kommentare

GodMag

Kostenfrei
Ansehen