Die Päpstliche Universität vom Santa Croce Rom ist eine internationale Hochschule, die sich der Förderung der theologischen Wissenschaften sowie den Kirchenrechtswissenschaften widmet. Die Universität Santa Cruz entstand auf Wunsch des Heiligen Josefmaria Escrivá und wurde im Oktober 1984 vom seligen Álvaro del Portillo als Centro Accademico Romano della Santa Croce gegründet und eröffnet. In ihrem 40-jährigen Bestehen machte die Universität große Fortschritte bei der Umsetzung von akademischer Forschung. In einem einheitlichen Projekt konzentriert sich die Forschung auf eine interdisziplinäre und universitätsübergreifende Behandlung verschiedener Themen.
„Erneuerung“ & „Wiederbelebung“ kirchlicher Studien
Sechs Jahre nach dem Erlass der apostolischen Konstitution „Veritatis Gaudium“ (29. Januar 2018) durch Papst Franziskus ist die Universität Santa Cruz auch als eine Antwort darauf zu betrachten. In dem päpstlichen Erlass über die kirchlichen Universitäten und Fakultäten stellt er im 4. Punkt die Frage nach den Grundkriterien, die im Hinblick auf die „Erneuerung und Wiederbelebung des Beitrags der kirchlichen Studien für eine missionarische Kirche im Aufbruch“ zu beachten sind. Das erste Kriterium ist für Papst Franziskus die „Kontemplation und die geistliche, intellektuelle und existentielle Einführung ins Herz des Kerygmas, also der immer neuen und faszinierenden Frohbotschaft des Evangeliums Jesu“. Das zweite Kriterium ist eng mit dem ersten verbunden und besteht aus dem Dialog auf allen Gebieten. Hierbei geht es nicht um eine „rein taktische Vorgehensweise“, sondern „aus dem inneren Bedürfnis heraus, gemeinsam die Erfahrung der Freude der Wahrheit zu machen und ihre Bedeutung sowie die praktischen Auswirkungen gründlich zu untersuchen“. Als drittes Kriterium nennt er die in Weisheit und Kreativität ausgeführte Inter- und Transdisziplinarität. Durch ein großes Angebot an verschiedenen Studiengängen soll vielfältiges Wissen vermittelt werden, das dem „vielfältigen Reichtum der Wirklichkeit“ entspricht.
Sammlung von Vorschlägen zu strategischen Studien- und Interessenbereichen
Die Universität vom Heiligen Kreuz hat dazu bereits im Jahr 2023 im Sinne dieser Kriterien ein Ausschreiben publiziert. Ein weiteres ging vor wenigen Tagen zu Ende. In beiden Ausschreibungen ging es darum, Vorschläge für strategische Studien- und Interessensbereiche zu sammeln. Die vorgelegten Vorschläge wurden von der Lehrgemeinschaft selbst durch Interviews und Arbeitsgruppen im Dezember 2021 erörtert. Diese Vorschläge werden einem wissenschaftlichen Ausschuss, bestehend aus Professoren, die dem Holy Cross (Heiligen Kreuz) angehören, sowie Professoren von außerhalb vorgelegt. Diese bewerten und analysieren die Vorschläge anhand qualitativer sowie quantitativer Kriterien und überprüfen, ob diese mit den strategischen Themen der Universität vereinbar sind. Bei dieser Gelegenheit werden die Vorschläge auf Kontinuität und Entwicklung in der Forschung, aber auch auf Interdisziplinarität und die Möglichkeit, mehrere Forscher und akademische Einrichtungen zu integrieren, überprüft.
In der ersten Ausschreibung genehmigten rund 30 Professoren von etwa 15 unterschiedlichen Universitäten, akademischen Einrichtungen und verschiedenen Ländern aus 13 gesammelten Vorschlägen drei Projekte. In der Ausschreibung, die in diesem Jahr zu Ende ging, wurden 14 Vorschläge gesammelt. Mehr als 50 Professoren des Holy Cross sowie viele weitere Forscher von unterschiedlichen Universitäten beteiligten sich bei der Abstimmung von vier weiteren Themen. Insgesamt erhalten nun sieben Projekte die Finanzierung, welche die Kosten für Veröffentlichungen und Kongresse, die Teilnahme an Konferenzen und Auslandsreisen sowie Verwaltungskosten abdeckt.
Die genehmigten Projekte im Überblick
Berufung. Bei dem Projekt der Berufung steht im Vordergrund, die biblischen, patristischen sowie historisch-theologischen Grundlagen einer „Theologie der Evangelisierung“ unter Beachtung der Beiträge der Kommunikationswissenschaften und der Religionssoziologie zu untersuchen, um eine neue institutionelle Disziplin zu schaffen, welche in den Lehrplan der theologischen Studien einfließen soll.
Identität. Bei der Identität sollen die wesentlichen Elemente einer christlich inspirierten Universität erforscht werden. Ein Expertenforum überprüft hier sämtliche Dimensionen, die von der Lehre über die Forschung bis hin zur sozialen und kulturellen Auswirkung reichen. Teilnehmende Universitäten kommen hier aus allen Teilen der Erde, so zum Beispiel die University of Notre Dame (USA), die University of Asia and the Pacific (Philippinen) und die Universidad Panamericana (Mexiko).
Jugend. Hier handelt es sich um ein achtjähriges Projekt, bei dem es darum geht, junge Menschen in ihren Werten, Erwartungen und Hoffnungen kennenzulernen und zu verstehen. Die erste Phase bestand in einer Umfrage, an der 4.889 Menschen im Alter zwischen 18 und 29 Jahren aus Ländern wie Argentinien, Brasilien, Philippinen, Italien, Mexiko, Spanien, Großbritannien und Kenia teilnahmen. In einer Zusammenarbeit mit sieben anderen Universitäten ermittelte die Päpstliche Universität die religiösen Neigungen und Hoffnungen der jungen Menschen. Teilnehmende akademische Einrichtungen waren unter anderem die Universität Birmingham (Vereinigtes Königreich), die Universität Campinas (Brasilien) und die Strathmore-Universität (Kenia).
Diese drei Projekte werden bereits durchgeführt. Für das Studienjahr 2024/25 sind vier weitere Projekte geplant:
Kreativität. Das Ziel des Projekts ist es, eine interdisziplinäre Forschung über Kreativität zu entwickeln. Diese soll Beiträge der wichtigsten Natur-, Human-, philosophischen und theologischen Wissenschaften integrieren. Teilnehmer an diesem Projekt sind die Universität Kopenhagen (Dänemark), die London School of Economics (Vereinigtes Königreich) und die Katholische Universität von Amerika (USA).
Pflege. Hierbei hat das Projekt zum Ziel, die Berufung der menschlichen Person auf anthropologische Grundlagen zu stellen und sie anhand von historisch-kritischen Analysen in einem neuen Konzept auf der Grundlage der Elemente, die seine traditionelle Vorstellung infrage stellen, zu definieren. Zu beteiligten Universitäten zählen beispielsweise die Universität von Valladolid (Spanien), die Universität des Isthmus (Guatemala) und die Universität von Messina (Italien).
Kirchenleitung. Bei diesem Projekt werden Überlegungen zu den Grundlagen der Machtverteilung innerhalb der Kirche, zu den theologischen Wurzeln, den Vorschlägen der zwei vatikanischen Konzile und den Rechten der Gläubigen angestellt. Teilnehmer sind die Universitäten von Navarra und San Dámaso in Madrid.
Der Einzelne. Hier werden der Begriff des Individuums und die verschiedenen Zustände (metaphysisch, theologisch, empirisch, psychologisch, transzendental, juristisch-politisch und digital) erforscht, um die Wahrnehmung in der philosophischen und kulturellen Sphäre zu erneuern. An diesem Projekt beteiligen sich die Universitäten von Roma Tre (Italien), die Scuola Superiore Sant´Anna di Pisa und die Universität Fribourg (Schweiz).
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Beitragsbild: Päpstliche Universität Santa Croce Kreuz ©Lalupa