Ich bin mit Leib und Seele Seelsorger, sagte Andreas Frick, Generalvikar von Aachen, der am 12. Januar 2024 zurückgetreten ist. Er fügte hinzu, dass er nie Zweifel an seiner Berufung zum Priester hatte und dass der Glaube seine Kraftquelle darstellt.
Frick gibt an, dass er durch das Gebet im Austausch mit Christus ist. Er hofft, dass er Gott richtig versteht und entsprechend handeln kann. Er hat noch eine weitere Möglichkeit sich zu erholen und vom Alltag abzuschalten. So genießt er das Langlaufen in den Alpen, sowie schwimmen und Spaziergänge im Herbst am Nordseestrand.
Andreas Frick hat ein Interview mit der Aachener Kirchenzeitung geführt und unter anderem über seine Amtszeit von 9 Jahren berichtet. Diese war von intensiven Momenten und emotionalen Gesprächen geprägt, da die Aufarbeitung der sexuellen Gewalt in der Kirche und auch diesem Bistum ein wesentliches Thema darstellte. Er hat Gespräche mit Betroffenen geführt, die sehr unterschiedlich mit der Situation umgingen, die schon Jahrzehnte eine Belastung darstellt. Einigen ging es zu langsam, anderen zu schnell, zu offen und einige empfanden es als richtig und gut, dass und wie damit umgegangen wird.
Es ist schwer einen richtigen Weg zu finden und einzuschlagen. Daher hat Frick immer wieder das Gebet gesucht, um für sich Gewissheit zu finden. So muss die Kirche und deren Mitglieder aushalten, dass jeder eine andere Meinung zur Aufarbeitung hat.
Im Rahmen der Aufarbeitungsarbeit hat das Bistum Aachen eine Liste von verdächtigen Personen veröffentlicht, die mit den Missbräuchen in Zusammenhang stehen und beschuldigt werden. Jedoch trägt die Liste, die 2020 veröffentlicht wurde, auch Namen von Personen, die bereits verstorben waren, wie zum Beispiel Weihbischof August Peters.
Andreas Frick erklärt, dass sämtliches Wissen in diesem Bereich veröffentlicht wurde. Dies soll weitere Betroffene ermutigen, sich zu melden. Durch die Rückmeldungen verschiedener Personenkreise, erfreuliche und weniger erfreuliche, lernen wir weiter. Die Veröffentlichung ist nach wie vor die richtige Entscheidung, wie der bisherige Generalvikar mitteilt.
Ein Nachfolger ist bisher noch nicht ernannt. Bis dies der Fall ist, werden die Amtsgeschäfte vom stellvertretenden Generalvikar, Pfarrer Thorsten Aymanns, geführt .