Bild: Ehrenvorsitzender Prälat Klaus M. Becker – Schirmherr Erzbischof Dr. Georg Gänswein – Vorsitzender Professor Dr. Stefan Mückl von der Priesterausbildungshilfe e.V in Bonn
Die katholische Kirche steht vor einem großen Problem, denn immer weniger Menschen möchten als Priester oder Pastoral- und Gemeindereferenten arbeiten. Vier Bistümer aus Bayern schließen sich nun zusammen, um Ausbildungsgruppen in einer arbeitsfähigen Größe zu bilden. Für Herwig Gössl, dem Erzbischof aus Bamberg, ist dieser Austausch unvermeidbar, denn es wird zunehmend zur Herausforderung, in den verschiedenen Berufsgruppen die Ressourcen sinnvoll zu bündeln und auf diese Weise die Ausbildungsqualität weiterhin zu sichern.
Das Erzbistum Bamberg teilte mit, dass sich zukünftige Seelsorgerinnen und Seelsorger aus den (Erz-) Diözesen Eichstätt, Speyer, Würzburg und Bamberg ab September in einer Einführungswoche zusammenschließen, um sich tiefgreifender mit ihrem eigenen Glauben sowie den verschiedenen Berufsbildern auseinanderzusetzen. Die Ausbildungsgruppe besteht aus insgesamt 19 Pastoral- und Gemeindeassistenten.
Keine Weihe für Gemeinde- und Pastoralassistenten
Nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung dürfen die Gemeinde- und Pastoralassistenten die offizielle Berufsbezeichnung „Pastoral- und Gemeindereferent“ führen. Frauen und Männer, die im Referentendienst der Kirche tätig sind, müssen für ihren Dienst in der katholischen Kirche nicht geweiht werden. Pastoral- und Gemeindereferenten finden in unterschiedlichen Arbeitsfeldern eine Anstellung, so beispielsweise in Kirchengemeinden, aber auch in Justizvollzugsanstalten, Schulen oder Kliniken. Alle Bemühungen der vier Bistümer sind darauf ausgerichtet, dem Mangel an Gemeinde- und Pastoralreferenten entgegenzuwirken, doch das löst noch immer nicht das Problem der immer weiter sinkenden Priesterberufungen.
Priesterausbildungshilfe e. V. in Bonn: Weltweite Unterstützung für Priesteramtskandidaten
Genau diesem Problem widmet sich die Priesterausbildungshilfe e. V. in Bonn. Ohne Priester gibt es nämlich keine katholische Kirche, das stellt auch Heinz Josef Algermissen, der emeritierte katholische Bischof von Fulda, fest. Jeder Priester leistet einen menschlich erfüllenden, aber auch einen treuen und herausfordernden Dienst. Priester geben sich selbst für andere und für Gott hin. Sie richten das eigene Leben voll auf Gott und die Mitmenschen aus.
Für ihren Dienst an den Menschen sowie für die Neuevangelisierung braucht es gut ausgebildete Priester – und genau das möchte die Priesterausbildungshilfe, die im Jahr 1991 entstanden ist, sicherstellen.
„Gute Priesterbildung ist das A und O des Glaubens und der Kirche“, so der Schirmherr Erzbischof Dr. Georg Gänswein. Mit dieser Aussage hebt der Erzbischof die Motivation deutlich hervor, die hinter der Priesterausbildungshilfe e. V. in Bonn steckt. Der Verein, der ausschließlich und unmittelbar gemeinnützigen sowie kirchlichen Zwecken dient, unterstützt die Priesterausbildung an der päpstlichen Universität Santa Croce in Rom, die im Jahr 1984 von Papst Johannes Paul II. gegründet und der Prälatur des Opus Dei anvertraut wurde. Die Universität Santa Croce vermittelt den Studenten nicht nur die Lehre der katholischen Kirche, sondern vermittelt ihnen auch, warum die Kirche es so lehrt. Die Studien vertiefen dabei auch das Verständnis für die gesellschaftlichen Entwicklungen in unserer Welt, um sie noch besser im Licht des Evangeliums zu gestalten.
Die Priesteramtskandidaten kommen aus der ganzen Welt, vorwiegend aus verschiedenen Diözesen Afrikas, Asiens oder Lateinamerika, doch auch Studenten aus ost- und mitteleuropäischen Ländern studieren an der Päpstlichen Universität Santa Croce in Rom.
Finanzierung der Aus- und Weiterbildung für Priester
Viele Studenten erhalten zwar von ihren Diözesen oder von kirchlichen Institutionen finanzielle Unterstützung, doch oftmals reichen diese Geldmittel nicht aus, um das Studium zu finanzieren. Viele Studenten stammen aus wirtschaftlich schwachen Weltregionen und genau aus diesem Grund vermittelt ihnen die Priesterausbildungshilfe e. V. in Bonn Stipendien.
Die Priesterausbildungshilfe finanziert Lizenziat- und Doktoratstudiengänge. Ziel des Studiums ist die Befähigung, den Reichtum des katholischen Glaubens in all seinen Facetten zu erkennen und zu vertiefen, um auf diese Weise als Priester in einen fruchtbaren Dialog mit der Moderne treten zu können. Die Studenten leben während der Ausbildung gemeinsam mit ihren Professoren zusammen und lernen direkt von der Lebenserfahrung der anderen Studenten und Professoren – eine zutiefst erfüllende Erfahrung!
Nach der Ausbildung kehren die Priester in der Regel in ihr Heimatland zurück, um der Gesellschaft aktiv zu helfen. Häufig ist die kirchliche Institution im Herkunftsland diejenige, die sich auf einem hohen Niveau um die Bildung der Kinder und Jugendlichen kümmert, sich voller Aufopferung für Arme und Benachteiligte engagiert und sogar medizinische Basisunterstützung leistet. Die Kirche ist in vielen Ländern die Institution, die sich für die Würde sowie die Rechte des Menschen einsetzt und gegen Widerstände verteidigt. Die Priesterausbildungshilfe stärkt durch eine familiäre Atmosphäre die Verbundenheit der Priesteramtskandidaten und der Priester untereinander. Gleichzeitig entsteht auf diese Weise über alle Kontinente hinweg ein Geflecht des Gebets und der Zusammenarbeit.
Wichtige Basisvoraussetzungen für das Priesteramt
Prinzipiell kann jeder unverheiratete und katholische Mann die Priesterweihe erhalten, grundlegend vorausgesetzt wird für das Priesteramt jedoch die Berufung von Gott. Ob jemand zu diesem wertvollen Dienst berufen ist, entscheidet aber nicht die Person selbst. Vielmehr dominieren folgende Aspekte:
- Die Neigung, das bedeutet der bewusste Wille, ein Priester sein und so leben zu wollen. Dafür hat der Priesteramtskandidat die Möglichkeit, während der Zeit im Theologenkonvikt die Neigung zu vertiefen und die persönliche Eignung zum Priesterdienst für sich selbst zu überprüfen. Der Kandidat muss nicht vom Studienbeginn an alle Eigenschaften eines guten Priesters besitzen, doch er muss von Anfang an die Bereitschaft mitbringen, in die Lebensform des Priesters hineinzuwachsen.
- Der zweite Aspekt der Berufung ist der Gesundheitszustand sowie die menschliche Reife des Priesteramtskandidaten. Es braucht eine gläubige Sicht auf das eigene Leben und die liebevolle Teilnahem am kirchlichen Gottesdienst. Darüber hinaus sollte ein Seminarist ein betender und somit ein geistlicher Mensch sein, der den festen Entschluss mitbringt, Jesus in seinem zölibatären Lebensstil nachzufolgen.
- Erfüllt ein Kandidat diese Berufungsaspekte, braucht es noch die Annahme durch die Kirche. Diese geschieht durch den Bischof, der diejenigen um ihre Einschätzung bittet, die für die Priesteramtsausbildung verantwortlich sind. Für die Annahme durch die Kirche sowie für die Aufnahme in das Priesterseminar steht nicht so sehr das Vorhandensein bestimmter Kompetenzen oder Eigenschaften im Fokus. Vielmehr kommt es darauf an, dass der Priesteramtsanwärter seine christlichen Grundhaltungen, seine spezifisch für das Priestertum benötigten sowie pastoralen Fähigkeiten in einem lebendigen Miteinander entwickelt hat.
Wunder brauchen Wohltäter
Die Kirche und die Welt brauchen dringend gut ausgebildete Priester, die den Menschen in den heutigen herausfordernden Zeiten dienen können. Der Verein Priesterausbildungshilfe e. V. in Bonn setzt sich für alle Berufungen sowie für die Ausbildung von Priestern an der renommierten Päpstlichen Universität Santa Croce in Rom ein. Durch Ihr Gebet und Ihre Spenden helfen Sie uns, diese wichtige Unterstützung fortführen zu können. Auch im Namen aller Seminaristen und Priester sagen Ihnen schon jetzt von Herzen „Vergelt’s Gott“.
© Beitragsbild: Ehrenvorsitzender Prälat Klaus M. Becker – Schirmherr Erzbischof Dr. Georg Gänswein – Vorsitzender Professor Dr. Stefan Mückl von der Priesterausbildungshilfe e.V in Bonn
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